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.\"
.\" Copyright 1993 Sebastian Hetze und der/die in der Sektion
.\" AUTOR genannten Autor/Autoren
.\"
.\" Dieser Text steht unter der GNU General Public License.
.\" Er darf kopiert und verndert, korrigiert und verbessert werden.
.\" Die Copyright und Lizenzbestimmung mssen allerdings erhalten
.\" bleiben. Die Hinweise auf das LunetIX Linuxhandbuch, aus dem
.\" dieser Text stammt, drfen nicht entfernt werden.
.\"
.TH STTY 1 "1. Juli 1993" LunetIX "Linux Anwenderhandbuch"
.SH BEZEICHNUNG
stty \- setzt die Terminalparameter oder zeigt sie an
.SH SYNTAX
.B stty
.RB [ \-ag ]
.RB [ \-\-all ]
.RB [ \-\-save ]
.RI [ Einstellungen ...]
.SH BESCHREIBUNG
Wenn
.B stty
ohne Argumente aufgerufen
wird, gibt es die Leitungsgeschwindigkeit und alle Parameter, die von
der Einstellung \fBsane\fP abweichen, aus.
.PP
Alle Anzeigen und Einstellungen beziehen sich auf die Standardeingabe.
.PP
Mit den folgenden Argumenten lassen sich die Eigenschaften des Terminals
ndern. Wird einem Argument ein \fB-\fP vorangestellt, so wird die entsprechende
Eigenschaft abgeschaltet.
.SS Allgemeine Einstellungen:
.IP \fBparenb\fP
schickt und erwartet ein Parittsbit
.IP \fBparodd\fP
setzt ungerade Paritt (gerade mit -parodd)
.IP "\fBcs5 cs6 cs7 cs8\fP"
setzt die Zeichengre auf 5, 6, 7 oder 8 Bits
.IP "\fBhupcli\fR | \fBhup\fP"
sendet ein \fBSIGHUP\fP, wenn der letzte Proze das Terminal schliet
.IP \fBcstopb\fP
benutzt zwei Stopbits pro Zeichen (eins mit -cstopb)
.IP \fBcread\fP
ermglicht das Lesen von Eingabe
.IP \fBclocal\fP
ignoriert Modemkontrollsignale
.IP \fBcrtscts\fP
ermglicht RTS/CTS Handshake
.SS Einstellungen fr die Terminaleingabe:
.IP \fBignbrk\fP
ignoriert \fBBREAK\fP
.IP \fBbrkint\fP
\fBBREAK\fP erzeugt ein \fBSIGINT\fP
.IP \fBignpar\fP
ignoriert Parittsfehler
.IP \fBparmrk\fP
markiert Parittsfehler mit einer 255-0-Zeichen Sequenz
.IP \fBinpck\fP
ermglicht Eingabe--Parittsprfung
.IP \fBistrip\fP
lscht das 8te Bit der eingehenden Zeichen
.IP \fBinlcr\fP
bersetzt Zeilenvorschub in Zeilenvorschub und Wagenrcklauf
.IP \fBigncr\fP
ignoriert Wagenrcklauf
.IP \fBicrnl\fP
bersetzt Wagenrcklauf in Zeilenvorschub
.IP \fBixon\fP
ermglicht XON/XOFF Datenflukontrolle
.IP "\fBixoff\fR | \fBtandem\fP"
ermglicht das Senden eines
Stopzeichens (^S),
wenn der Eingabepuffer fast voll ist, und
das Senden eines Startzeichens (^Q), wenn er wieder fast leer
ist
.IP \fBiuclc\fP
bersetzt Grobuchstaben in Kleinbuchstaben
.IP \fBixany\fP
ermglicht jedes Zeichen als Startzeichen (nur
^Q mit -ixany)
.IP \fBimaxbel\fP
erlaubt eine akkustische Warnung, wenn der
Eingabepuffer voll ist; der Puffer wird nicht gelscht
.SS Einstellungen der Terminalausgabe:
.IP \fBopost\fP
Nachbearbeitung der Ausgabe (z.B. \fBtab\fP in \fBleerzechen\fP
.IP \fBolcuc\fP
bersetzt Kleinbuchstaben in Grobuchstaben
.IP \fBocrnl\fP
bersetzt Wagenrcklauf in Zeilenvorschub
.IP \fBonlcr\fP
bersetzt Zeilenvorschub in Zeilenvorschub und Wagenrcklauf
.IP \fBonocr\fP
unterdrckt Wagenrcklauf in der ersten Spalte
.IP \fBonlret\fP
bersetzt Zeilenvorschub in Wagenrcklauf
.IP \fBofill\fP
sendet Fllzeichen zur Verzgerung
.IP \fBofdel\fP
benutzt Delete Zeichen anstelle von Nullbytes als Fllzeichen
.IP "\fBnl1 nl0\fP"
Zeilenvorschubverzgerung
.IP "\fBcr3 cr2 cr1 cr0\fP"
Wagenrcklaufverzgerung
.IP "\fB tab3 tab2 tab1 tab0\fP"
Tabulatorverzgerung
.IP "\fBbs1 bs0\fP"
Rckschrittverzgerung
.IP "\fBvt1 vt0\fP"
vertikale Tabulatorverzgerung
.IP "\fBff1 ff0\fP"
Seitenvorschubverzgerung
.SS Lokale Einstellungen:
.IP \fBisig\fP
ermglicht Signalzeichen
.IP \fBicanon\fP
ermglicht Lschzeichen
.IP \fBiexten\fP
ermglicht Spezialzeichen auerhalb des POSIX-Standard
.IP \fBecho\fP
wiederholt gelesene Zeichen auf der Ausgabe
.IP "\fBechoe\fR | \fBcrterase\fP"
zeigt Rckschritt als Rckschritt-Leerzeichen-Rckschritt an
.IP \fBechok\fP
gibt einen Zeilenvorschub nach einem Killzeichen
(^U) aus
.IP \fBechonl\fP
wiederholt den Zeilenvorschub, auch wenn andere Zeichen nicht wiederholt
werden
.IP \fBnoflsh\fP
unterdrckt das Lschen des Eingabepuffers nach einer Unterbrechung
.IP \fBxcase\fP
ermglicht die Benutztung von Grobuchstaben, wenn \fBicanon\fP gesetzt ist,
indem den entsprechenden Kleinbuchstaben ein \fB\\\fP vorangestellt wird
.IP \fBtostop\fP
hlt Hintergrundprozesse an, die auf das Terminal schreiben wollen
.IP "\fBechoprt\fR | \fBprterase\fP"
.IP "\fBechoctl\fR | \fBctlecho\fP"
gibt Controlzeichen als Caret-Sequenz aus (^C fr Control-C)
.IP "\fBechoke\fR | \fBcrtkill\fP"
.SS Kombinationen von Einstellungen:
.IP "\fBevenp\fR | \fBparity\fP"
das gleiche wie \fBparenb\fP -\fBparodd\fP und \fBcs7\fP (mit einem \fB-\fP wie -\fBparenb\fP \fBcs8\fP)
.IP \fBoddp\fP
das gleiche wie \fBparenb\fP \fBparodd\fP und \fBc7\fP (mit \fB-\fP wie -\fBparenb\fP \fBcs8\fP)
.IP \fBnl\fP
das gleiche wie \fBicrnl\fP (mit \fB-\fP wie -\fBicrnl\fP -\fBinlcr\fP -\fBigncr\fP)
.IP \fBek\fP
setzt die Lschzeichen auf ihre voreingestellten Werte
.IP \fBsane\fP
setzt alle Eistellungen auf einen Standardwert (nicht
unbedingt die gleichen Werte wie beim Einschalten);
das gleiche wie \fBcread\fP -\fBignbrk\fP \fBbrkint\fP -\fBinlcr\fP -\fBigncr\fP
\fBicrnl\fP -\fBixoff\fP -\fBiuclc\fP -\fBixany\fP \fBimaxbel\fP \fBopost\fP -\fBolcuc\fP -\fBocrnl\fP
\fBonlcr\fP -\fBonocr\fP -\fBonlret\fP -\fBofill\fP -\fBofdel\fP \fBnl0\fP \fBcr0\fP \fBtab0\fP \fBbs0\fP
\fBvt0\fP \fBff0\fP \fBisig\fP \fBicanon\fP \fBiexten\fP \fBecho\fP \fBechoe\fP \fBechok\fP -\fBechonl\fP
-\fBnoflsh\fP -\fBxcase\fP -\fBtostop\fP -\fBechoprt\fP \fBechoctl\fP \fBechoke\fP; auerdem werden
alle Spezialzeichen auf ihre voreingestellten Werte zurckgesetzt
.IP \fBcooked\fP
ermglicht primitive Editorfunktionen fr die
Standardeingabe, mit Lschen einzelner Zeichen, Worte oder ganzer
Zeilen etc.; die Eingabe wird erst nach einem Zeilenende dem
bearbeitenden Programm bergeben;
das gleiche wie \fBbrkint\fP \fBignpar\fP \fBistrip\fP \fBicrnl\fP \fBixon\fP \fBopost\fP \fBisig\fP
icanon; auerdem werden die \fBeof\fP und \fBeol\fP Zeichen auf ihre
voreingestellten Werte zurckgesetzt, wenn sie die gleichen wie die \fBmin\fP
und \fBtime\fP Zeichen sind; mit dem optionalen \fB-\fP das gleiche wie \fBraw\fP
.IP \fBraw\fP
setzt die Terminalparameter auf rohe Eingabe, jedes
Zeichen wird sofort und roh an das bearbeitende Programm weitergegeben;
das gleiche wie -\fBignbrk\fP -\fBbrkint\fP -\fBignpar\fP -\fBparmrk\fP -\fBinpck\fP
-\fBistrip\fP -\fBinlcr\fP -\fBigncr\fP -\fBicrnl\fP -\fBixon\fP -\fBixoff\fP -\fBiuclc\fP
-\fBixany\fP -\fBimaxbel\fP -\fBopost\fP -\fBisig\fP -\fBicanon\fP -\fBxcase\fP
\fBmin 1 time 0\fP; mit dem optionalen \fB-\fP das gleiche wie \fBcooked\fP
.IP \fBcbreak\fP
das gleiche wie -\fBicanon\fP
.IP \fBpass8\fP
das gleiche wie \fB-parenb -istrip cs8\fP; mit \fB-\fP das
gleiche wie \fBparenb istrip cs7\fP
.IP \fBlitout\fP
das gleiche wie \fB-parenb -istrip -opost cs8\fP; mit \fB-\fP das
gleiche wie \fBparenb istrip opost cs7\fP
.IP \fBdecctlq\fP
das gleiche wie -\fBixany\fP
.IP \fBtabs\fP
das gleiche wie \fBtab0\fP; mit dem optionalen \fB-\fP das
gleiche wie \fBtab3\fP
.IP "\fBlcase\fR | \fBLCASE\fP"
das gleiche wie \fBxcase iuclc olcuc\fP
.IP \fBcrt\fP
das gleiche wie \fBechoe echoctl echoke\fP
.IP \fBdec\fP
das gleiche wie \fBechoe echoctl echoke -ixany\fP; auerdem
wird das Spezialzeichen \fBintr\fP mit ^C, \fBerase\fP mit \fBdel\fP und \fBkill\fP
mit ^U belegt
.SS Spezialzeichen:
Die Spezialzeichen knnen mit der Syntax \fIName\fB = \fIWert\fR
definiert werden. Der Wert kann entweder als Tastenkombination, als
hexadezimale Zahl mit \fB0x\fP am Anfang, als oktale Zahl mit \fB0\fP am
Anfang oder als einfache Dezimale Zahl angegeben werden. Der Wert
\fB^-\fP
oder \fBundef\fP schaltet
ein Spezialzeichen ab. Folgende Spezialzeichen werden untersttzt:
.IP \fBintr\fP
sendet ein \fBSIGINT\fP (^C)
.IP \fBquit\fP
sendet ein \fBSIGQUIT\fP (^\\)
.IP \fBerase\fP
lscht das zuletzt eingegebene Zeichen (^?)
.IP \fBkill\fP
lscht die aktuelle Zeile (^U)
.IP \fBeof\fP
sendet ein Dateiendezeichen (beendet die Eingabe) (^D)
.IP \fBeol\fP
Zeilenende (undef)
.IP \fBeol2\fP
alternatives Zeilenende (undef)
.IP \fBstart\fP
fhrt mit einer angehaltenen Ausgabe fort (^Q)
.IP \fBstop\fP
hlt die Ausgabe an (^S)
.IP \fBsusp\fP
sendet ein \fBSIGSTOP\fP an ein Terminal (^Z)
.IP \fBrprnt\fP
erneuert den Bildschirm (^R)
.IP \fBwerase\fP
lscht das letzte Wort (^W)
.IP \fBlnext\fP
fgt das nchste Zeichen uninterpretiert ein, auch wenn
es ein Spezialzeichen ist (^V)
.PP
Unabhngig vom \fBstty\fP Programm bietet der Terminaltreiber von
Linux einen zweiten Zeichensatz an, der unter anderem grafische
Zeichen zur Umrandung von Mens oder Boxen enthlt. Zwischen dem
normalen und dem Sonderzeichensatz wird mit ^N und ^O
umgeschaltet. Diese Sonderzeichen mssen selbst durch das
Sonderzeichen ^V eingeleitet werden, damit sie unverndert
von der Shell an das Terminal gegeben werden.
.SS Spezielle Einstellungen:
.IP "\fBmin \fIN\fR"
bestimmt die minimale Zeichenzahl zum
Abbrechen eines Lesezyklus im \fBcbreak\fP Modus
.IP "\fBtime \fIN\fR"
bestimmt die Zeit in zehntel Sekunden, nach der ein Lesezyklus im
\fBcbreak\fP Modus automatisch beendet wird, auch wenn die bei \fBmin\fP angegebene Anzahl Zeichen
noch nicht gelesen ist
.IP "\fBispeed \fIN\fR"
setzt die Eingabegeschwindigkeit auf \fIN\fP Zeichen pro
Sekunde
.IP "\fBospeed \fIN\fR"
setzt die Ausgabegeschwindigkeit auf \fIN\fP Zeichen pro
Sekunde
.IP "\fBrows \fIN\fR"
zeigt dem Kernel an, da das Terminal \fIN\fP Zeilen auf dem
Bildschirm darstellen kann
.IP "\fBcols \fIN\fR"
zeigt dem Kernel an, da das Terminal \fIN\fP Spalten darstellen kann
.IP \fBsize\fP
ist keine Einstellung, sondern gibt die aktuell eingestellte Bildschirmgre
(Zeilen und Spalten) aus
.IP "\fBline \fIN\fR"
setzt die Leitungsparameter auf \fIN\fP
.IP \fBspeed\fP
zeigt die Leitungsgeschwindigkeit an
.IP \fBN\fP
setzt die Eingabe- und die Ausgabegeschwindigkeit auf \fIGeschwindigkeit\fP (in Zeichen
pro Sekunde); \fIGeschwindigkteit\fP kann dabei einer der folgenden Werte sein\\
0 50 75 110 134 134.5 150 200 300 600 1200 1800
2400 4800 9600 19200 38400; mit dem Wert 0 kann eine
Leitung unterbrochen werden, fr die \fBlocal\fP gesetzt ist
.SH OPTIONEN
.IP \fB-a\fP
zeigt alle Einstellungen in lesbarer Form
.IP \fB-g\fP
gibt alle Einstellungen in einer Form, die beim Zurcklesen
(als Kommandozeilenargument) die gleichen Einstellungen reproduziert
.SH SIEHE AUCH
das LunetIX Linuxhandbuch
.SH AUTOR
David MacKenzie
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