1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345
|
'\" t
.\" Copyright (c) 1983, 1991 The Regents of the University of California.
.\" All rights reserved.
.\"
.\" Redistribution and use in source and binary forms, with or without
.\" modification, are permitted provided that the following conditions
.\" are met:
.\" 1. Redistributions of source code must retain the above copyright
.\" notice, this list of conditions and the following disclaimer.
.\" 2. Redistributions in binary form must reproduce the above copyright
.\" notice, this list of conditions and the following disclaimer in the
.\" documentation and/or other materials provided with the distribution.
.\" 3. All advertising materials mentioning features or use of this software
.\" must display the following acknowledgement:
.\" This product includes software developed by the University of
.\" California, Berkeley and its contributors.
.\" 4. Neither the name of the University nor the names of its contributors
.\" may be used to endorse or promote products derived from this software
.\" without specific prior written permission.
.\"
.\" THIS SOFTWARE IS PROVIDED BY THE REGENTS AND CONTRIBUTORS ``AS IS'' AND
.\" ANY EXPRESS OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE
.\" IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE
.\" ARE DISCLAIMED. IN NO EVENT SHALL THE REGENTS OR CONTRIBUTORS BE LIABLE
.\" FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL
.\" DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS
.\" OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION)
.\" HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT
.\" LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY
.\" OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF
.\" SUCH DAMAGE.
.\"
.\" @(#)socket.2 6.8 (Berkeley) 3/10/91
.\"
.\" Modified Sat Jul 24 10:36:46 1993 by Rik Faith (faith@cs.unc.edu)
.\" Translated into german by Martin Schulze (joey@infodrom.north.de)
.\" Modified Mon Jun 10 22:47:47 1996 by Martin Schulze (joey@linux.de)
.\" Linux 2.0 modifications Tue May 02 16:34:00 2000 by Sebastian Rittau
.\" (srittau@jroger.in-berlin.de)
.\"
.TH SOCKET 2 "2. Mai 2000" "Linux" "Systemaufrufe"
.SH BEZEICHNUNG
socket \- erzeuge einen Kommunikationsendpunkt
.SH SYNTAX
.B #include <sys/types.h>
.br
.B #include <sys/socket.h>
.sp
.BI "int socket(int " domain ", int " type ", int " protocol );
.SH BESCHREIBUNG
.B Socket
erzeugt einen Kommunikationsendpunkt und gibt den zugehörigen
Deskriptor zurück.
.PP
Der Parameter
.I domain
spezifiziert die Kommunikationsdomain, in der die Kommunikation
stattfinden soll, also die Protokollfamilie, die benutzt werden
soll. Diese Familien sind in der Include-Datei
.I <sys/socket.h>
definiert.
.PP
Zurzeit werden folgende Domains unterstützt:
.PP
.TS
tab(:);
l l l.
Name:Zweck:Handbuchseite
T{
.B PF_UNIX,PF_LOCAL
T}:T{
Lokale Kommunikation
T}:T{
.BR unix (7)
T}
T{
.B PF_INET
T}:IPv4 Internet-Protokoll:T{
.BR ip (7)
T}
T{
.B PF_INET6
T}:IPv6 Internet-Protokoll:
T{
.B PF_IPX
T}:IPX \- Novell-Protokoll:
T{
.B PF_NETLINK
T}:T{
Kernel User Interface Device
T}:T{
.BR netlink (7)
T}
T{
.B PF_X25
T}:ITU-T X.25 / ISO-8208-Protokoll:T{
.BR x25 (7)
T}
T{
.B PF_AX25
T}:T{
Amateur-Radio AX.25-Protokoll
T}:
T{
.B PF_ATMPVC
T}:Zugriff auf raw ATM PVCs:
T{
.B PF_APPLETALK
T}:Appletalk:T{
.BR ddp (7)
T}
T{
.B PF_PACKET
T}:T{
Low-Level Paketschnittstelle
T}:T{
.BR packet (7)
T}
.TE
.PP
Der Socket hat den in
.I type
angegebenen Typ, der die Art der Kommunikation bestimmt. Zurzeit
sind folgende Arten definiert:
.TP
.B SOCK_STREAM
stellt einen sequenziellen, verlässlichen, zwei-Wege, verbindungsbasierten
Bytestream zur Verfügung. Ein \(lqout-of-band\(rq-Übertragungsmechanismus
kann unterstützt werden.
.TP
.B SOCK_DGRAM
bietet Datagramme (verbindungslos, unverlässliche Nachricht einer
festen (meist kleinen) maximalen Länge).
.TP
.B SOCK_SEQPACKET
bietet einen sequenziellen, verlässlichen, zwei-Weg-basierten Übertragungspfad
für Datagramme einer festen maximalen Länge. Der Empfänger muss ein ganzes
Paket mit jedem Funktionsaufruf lesen.
.TP
.B SOCK_RAW
stellt Zugriff auf interne Netzwerkprotokolle und Schnittstellen zur Verfügung.
.TP
.B SOCK_RDM
bietet eine verlässliche Datagramm-Schicht, die kein Sortieren garantiert.
.TP
.B SOCK_PACKET
ist veraltet und sollte nicht in neuen Programmen benutzt werden. Siehe
.BR packet (7).
.PP
.I protocol
bezeichnet ein spezielles Protokoll, das auf diesem Socket benutzt
wird. Normalerweise gibt es nur ein einziges Protokoll, das von einem
speziellen Socket einer Protokollfamilie unterstützt
wird. Nichtsdestotrotz ist es möglich, dass mehrere Protokolle
existieren. In diesem Fall muss das zu verwendende Protokoll auf diese Art
angegeben werden. Die Protokollnummer ist individuell für eine
bestimmte \(lqKommunikationsdomain\(rq. Siehe dazu auch
.BR protocols (5).
.PP
In
.BR getprotoent (3),
ist beschrieben, wie Protokollnamen in Protokollnummern umgewandelt werden
können.
.PP
Sockets des Typs
.B SOCK_STREAM
sind vollduplex-orientierte Bytestreams, ähnlich wie Pipes. Sie erhalten
die Record-Grenzen nicht. Ein Stream-Socket muss sich in einem
.IR connected -Modus
befinden, bevor mit ihm irgendwelche Daten gesendet oder
empfangen werden können. Eine Verbindung zu einem anderen Socket wird
mit
.BR connect (2)
hergestellt. Einmal verbunden, können Daten mit
.BR read (2)
und
.BR write (2)
übertragen werden bzw. mit Varianten von
.BR send (2)
oder
.BR recv (2).
Wenn eine Verbindung abgebaut werden soll, wird
.BR close (2)
ausgeführt. Out-of-band Daten können, wie in
.BR send (2)
beschrieben, gesendet und, wie in
.BR recv (2)
beschrieben, empfangen werden.
.PP
Die Kommunikationsprotokolle, die verwendet werden, um ein
.B SOCK_STREAM
zu implementieren, stellen sicher, dass Daten weder verloren gehen
noch verdoppelt werden. Wenn ein Datum, für das das Partnerprotokoll
ausreichend Puffer zur Verfügung hat, in einem angemessenen Zeitraum
nicht erfolgreich übertragen werden kann, wird angenommen, dass die
Verbindung unterbrochen (\(lqbroken\(rq) ist. Wenn
.B SO_KEEPALIVE
für den Socket gesetzt ist, überprüft das Protokoll auf eine
protokollspezifische Art, ob das andere Ende noch immer existiert. Ein
.BR SIGPIPE -Signal
wird erzeugt, wenn ein Prozess versucht, auf einem kaputten Stream zu senden
oder zu empfangen. Dies beendet Prozesse, die das Signal nicht verarbeiten.
.PP
.BR SOCK_SEQPACKET "\-Sockets"
benutzen dieselben Systemcalls wie
.BR SOCK_STREAM "\-Sockets."
Der einzige Unterschied besteht darin, dass
.BR read (2)
nur die angeforderte Menge an Daten zurückliefert und alle restlichen
verwirft. Außerdem werden alle Nachrichtengrenzen der eingehenden Datagramme
beibehalten.
.PP
.BR SOCK_DGRAM "\-"
und
.BR SOCK_RAW "\-Sockets"
erlauben das Senden von Datagrammen zu Empfängern, die im
.BR send (2)
Aufruf genannt werden. Datagramme werden grundsätzlich mit
.BR recvfrom (2)
empfangen, das das nächste Datagramm zusammen mit der Absenderadresse
zurückliefert.
.PP
.B SOCK_PACKET
ist ein veralteter Socket-Typ, um rohe Pakete direkt vom Gerätetreiber zu
empfangen. Benutzen Sie stattdessen
.BR packet (7).
.PP
Ein
.BR fcntl (2)-Aufruf
kann mit dem
.BR F_SETOWN "\-Argument"
benutzt werden, um eine Prozessgruppe anzugeben, die ein
.BR SIGURG "\-Signal"
empfangen soll, wenn out-of-band Daten ankommen, oder ein
.BR SIGPIPE "\-Signal,"
wenn eine
.BR SOCK_STREAM "\-Verbindung"
unerwartet zusammenbricht. Damit kann ebenfalls der Prozess oder die
Prozessgruppe eingestellt werden, welche I/O und asynchrone Benachrichtigung
von I/O-Ereignissen mit dem
.BR SIGIO "\-Signal"
erhält.
.B F_SETOWN
zu benutzen entspricht dem Aufruf der Systemfunktion
.BR ioctl (2)
mit dem Argument
.BR SIOSETOWN
.PP
Wenn das Netzwerk dem Protokollmodul einen Fehler meldet (z. B. durch eine
ICMP-Nachricht unter IP), wird der Flag gesetzt, der auf einen unbearbeiteten
Fehler (\(lqpending error\(rq) hinweist. Der nächste Funktionsaufruf für
diesen Socket liefert den Code des Fehlers zurück. Bei manchen Protokollen
ist es möglich, eine socket-spezifische Fehlerliste einzuschalten, um genaue
Informationen über den Fehler zu erhalten. Siehe
.B IP_RECEIVER
in
.BR ip (7).
.PP
Die Arbeitsweise von Sockets wird von
.RB Socket-Level- Optionen
gesteuert. Diese sind in der Include-Datei
.I <sys/socket.h>
definiert.
.BR setsockopt (2)
und
.BR getsockopt (2)
werden verwendet, um diese Optionen zu setzen bzw. zu lesen.
.SH BEMERKUNG
Die unter BSD 4.* benutzten Konstanten für Protokoll-Familien sind
.BR PF_UNIX ,
.B PF_INET
usw., während
.B AF_UNIX
usw. für Adressfamilien verwandt werden. Allerdings verspricht die BSD
Handbuchseite bereits: \(lqDie Protokollfamilie ist generell dieselbe wie
die Adressfamilie\(rq, und die folgenden Standards benutzen überall
.BR AF_* .
.SH "RÜCKGABEWERTE"
\-1 wird zurückgegeben, wenn ein Fehler auftritt, ansonsten wird die
Nummer des Deskriptors zurückgegeben, der den Socket referenziert.
.SH FEHLER
.TP
.B EPROTONOSUPPORT
Der Protokolltyp, der in
.I protocol
angegeben ist, wird nicht von dieser Kommunikationsdomain
unterstützt.
.TP
.B ENFILE
Es ist nicht genügend Kernelspeicher vorhanden, um eine neue Socket-Struktur
anzulegen.
.TP
.B EMFILE
Die Dateideskriptortabelle des Prozesses ist voll.
.TP
.B EACCESS
Es ist dem Prozess nicht erlaubt, einen Socket vom angegebenen Typ
und/oder Protokoll zu erzeugen.
.TP
.BR ENOBUFS " oder " ENOMEM
Es ist nicht ausreichend Speicher verfügbar. Der Socket kann nicht
erzeugt werden bis ausreichend Ressourcen freigemacht wurden.
.TP
.B EINVAL
Unbekanntes Protokoll oder Protokollfamilie nicht verfügbar.
.SH "KONFORM ZU"
4.4BSD (die
.BR socket "\-Funktion"
taucht in BSD 4.2 auf). Generell portabel auf/von nicht-BSD-Systemen, die
den BSD-Socket-Layer unterstützen (inklusive System-V-Varianten).
.SH BUGS
.B SOCK_UUCP
ist noch nicht implementiert.
.SH "SIEHE AUCH"
.BR accept (2),
.BR bind (2),
.BR connect (2),
.BR getprotoent (3),
.BR getsockname (2),
.BR getsockopt (2),
.BR ioctl (2),
.BR listen (2),
.BR read (2),
.BR recv (2),
.BR select (2),
.BR send (2),
.BR shutdown (2),
.BR socketpair (2),
.BR write (2)
.PP
\(lqAn Introductory 4.3 BSD Interprocess Communication Tutorial\(rq
ist in
.I UNIX Programmer's Supplementary Documents Volume 1
abgedruckt.
.PP
\(lqBSD Interprocess Communication Tutorial\(lq
ist in
.I UNIX Programmer's Supplementary Documents Volume 1
abgedruckt.
|