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.\" nfs.5 "Rick Sladkey" <jrs@world.std.com>
.\" Wed Feb 8 12:52:42 1995, faith@cs.unc.edu: updates for Ross Biro's
.\" patches. "
.\" Translated from english to german on Sat Dec 23 18:16:02 MET 1995
.\" by Rene Tschirley (gremlin@cs.tu-berlin.de)
.\" Sun Feb 11 14:07:00 MET 1996 Martin Schulze <joey@linux.de>
.\" * slightly modified
.\" Modified Mon Jun 10 00:12:47 1996 by Martin Schulze (joey@linux.de)
.\" Mon Jun 28 20:48:58 CEST 1999 Jochen Hein <jochen@jochen.org>
.\" * corrected option 'fg'
.\"
.TH NFS 5 "30. November 2006" "Linux" "Dateiformate"
.SH BEZEICHNUNG
nfs \- nfs fstab Format und Optionen
.SH SYNTAX
.I /etc/fstab
.SH BESCHREIBUNG
Die Datei
.I fstab
enthält Informationen über die Dateisysteme, wie sie erreichbar sind und
mit welchen Optionen sie eingetragen wurden. Für NFS-Eintragungen sind
Servername und dessen exportiertes Verzeichnis, sowie das lokale Verzeichnis,
das als Einsprungpunkt dient und die besonderen NFS-Optionen eingetragen.
.P
Ein Beispiel für einen NFS-Eintrag:
.sp
.nf
.ta 2.5i +0.75i +0.75i +1.0i
server:/usr/local/pub /pub nfs timeo=14,intr
.fi
.DT
.SH OPTIONEN
.TP
.BI "rsize=" n
Die Anzahl der Bytes, mit denen NFS Dateien anderer NFS-Server liest.
Die Voreinstellung variiert von Kernel zu Kernel, momentan
sind es 1024 Bytes.
.TP
.BI "wsize=" n
Die Anzahl der Bytes, mit denen NFS Dateien anderer NFS-Server
schreibt. Die Voreinstellung variiert von Kernel zu Kernel, momentan
sind es 1024 Bytes.
.TP
.BI "timeo=" n
Wartezeit in Zehntelsekunden, bevor ein RPC (entfernter
Prozeduraufruf, Remote Procedure Call) erneut übertragen
wird. Voreingestellt sind 7 Zehntel. Nach einem Timeout wird die
Wartezeit solange verdoppelt, bis entweder eine Wartezeit von 60
Sekunden erreicht wird, oder die Verzögerung einen "Major Timeout"
erzeugt hat. Anschließend wird im Falle, dass das Dateisystem fest
angemeldet wurde, jede neue Timeout-Folge mit dem Doppelten des
anfänglichen Wertes begonnen, wieder wird bei Ablauf der Wartezeit und
neuem Versuch die Wartezeit verdoppelt, wobei die maximale Wartezeit
jeweils bei 60 Sekunden liegt. Eine bessere Performance kann durch
eine Erhöhung der anfänglichen Wartezeit erzielt werden, wenn das
benutzte Netzwerk stark belastet oder langsam ist, oder wenn mehrere
Router oder Gateways auf der Übertragungsstrecke liegen.
.TP
.BI "retrans=" n
Die Anzahl von Timeouts und neuen Übertragungsversuchen, die Auftreten
müssen, bevor ein "Major Timeout" ausgelöst wird. Voreingestellt sind
3 Timeouts. Wenn ein Major Timeout auftritt, wird die Operation
entweder abgebrochen oder die Nachricht "server not responding" wird
auf der Konsole ausgegeben.
.TP
.BI "acregmin=" n
Die minimale Zeit in Sekunden, die Attribute einer regulären Datei
zwischengespeichert werden soll, bevor frische Informationen vom
Server angefordert werden sollen. Voreingestellt sind 3 Sekunden.
.TP
.BI "acregmax=" n
Die maximale Zeit in Sekunden, die Attribute einer regulären Datei
zwischengespeichert werden soll, bevor frische Informationen vom
Server angefordert werden sollen. Voreingestellt sind 60 Sekunden.
.TP
.BI "acdirmin=" n
Die minimale Zeit in Sekunden, die Attribute eines Verzeichnisses
zwischengespeichert werden soll, bevor frische Informationen vom
Server angefordert werden sollen. Voreingestellt sind 30 Sekunden.
.TP
.BI "acdirmax=" n
Die maximale Zeit in Sekunden, die Attribute eines Verzeichnisses
zwischengespeichert werden soll, bevor frische Informationen vom
Server angefordert werden sollen. Voreingestellt sind 60 Sekunden.
.TP
.BI "actimeo=" n
Die Angabe von actimeo setzt die Größen
.B acregmin,
.B acregmax,
.B acdirmin,
und
.B acdirmax
auf den gleichen Wert.
Es existiert keine Voreinstellung.
.TP
.BI "retry=" n
Die Anzahl der Versuche für eine NFS-Anmeldung, bevor die Operation
aufgegeben wird.
Voreingestellt sind 10000 Versuche.
.TP
.BI "namlen=" n
Wenn ein NFS-Server die Version 2 des "RPC mount protocol" nicht
unterstützt, kann mit dieser Option eine maximale Länge der Dateinamen
angegeben werden, die das entfernte System unterstützt. Diese Option
wird zur Unterstützung der POSIX pathconf Funktionen
benötigt. Voreingestellt sind 255 Zeichen.
.TP
.BI "port=" n
Die Portnummer für die Verbindung zum NFS-Server.
Wenn die Portnummer 0 ist (Voreinstellung), wird beim entfernten
Portmapper nachgefragt, welcher Port zu benutzen ist. Ist der
entfernte NFS-Dämon nicht im Portmapper eingetragen, wird der
Standard-NFS-Port 2049 benutzt.
.TP
.BI "mountport=" n
Portnummer des
.BR mountd .
.TP
.BI "mounthost=" name
Name des Hosts, auf dem der
.B mountd
läuft.
.TP
.BI "mountprog=" n
Es ist die alternative RPC-Programmnummer für den Kontakt zum mount-Dämon
des entfernten Rechners zu benutzen. Diese Option ist für
Rechner nützlich, die mehrere NFS-Server benutzen
können. Voreingestellt ist die Standard-RPC NFS-Dämon-Programmnummer
100005.
.TP
.BI "mountvers=" n
Es ist die alternative RPC-Versionsnummer für den Kontakt zum mount-Dämon
des entfernten Rechners zu benutzen. Diese Option ist für
Rechner nützlich, die mehrere NFS-Server benutzen
können. Voreingestellt ist Version 1.
.TP
.BI "nfsprog=" n
Es ist die alternative RPC-Programmnummer für den Kontakt zum NFS-Dämon
des entfernten Rechners zu benutzen. Diese Option ist für
Rechner nützlich, die mehrere NFS Server benutzen
können. Voreingestellt ist die Standard-RPC NFS-Dämon-Programmnummer
100003.
.TP
.BI "nfsvers=" n
Es ist die alternative RPC-Versionsnummer für den Kontakt zum NFS-Dämon
des entfernten Rechners zu benutzen. Diese Option ist für
Rechner nützlich, die mehrere NFS-Server benutzen
können. Voreingestellt ist Version 2.
.TP
.B bg
Wenn der erste Versuch einer NFS-Anmeldung nicht innerhalb der
vorgeschriebenen Wartezeit erfolgreich verläuft, wird im Hintergrund
weiterhin versucht, die Anmeldung zu übertragen. Wenn eine Anmeldung
im Hintergrund bearbeitet wird, so werden alle weiteren Anmeldungen an
diesen Server automatisch ebenfalls im Hintergrund ausgeführt. Dies
gilt bereits für den ersten Versuch. Ein nicht existierender
Mount-Point wird wie ein Timeout behandelt, damit auch verschachtelte
Anmeldungen funktionieren.
.TP
.B fg
Wenn der erste Versuch einer NFS-Anmeldung nicht erfolgreich verläuft,
soll die Anmeldung weiter im Vordergrund versucht werden. Dies ist
voreingestellt und kann beim Systemstart dazu führen, dass der
Startvorgang solange wartet, bis der Server wieder verfügbar ist.
.TP
.B soft
Wenn eine NFS-Dateioperation mit einem "Major Timeout" abgebrochen
wird, soll ein I/O-Fehler an das aufrufende Programm zurückgeliefert
werden. Voreingestellt ist die endlose Wiederholung der Operation.
.TP
.B hard
Wenn eine NFS-Dateioperation mit einem "Major Timeout" abgebrochen
wird, soll die Meldung "server not responding" auf der Konsole
ausgegeben werden und endlos weiter versucht werden, die Operation
auszuführen. Dies ist voreingestellt.
.TP
.B intr
Wenn eine NFS-Dateioperation mit einem "Major Timeout" abgebrochen
wird und das Dateisystem fest angemeldet ist, werden Signale zur
Unterbrechung der Operation erlaubt. In diesem Falle wird EINTR an das
aufrufende Programm geliefert. Es ist voreingestellt, Dateioperationen
nicht unterbrechen zu lassen.
.TP
.B posix
Das NFS-Dateisystem ist im POSIX-Format anzumelden.
Dies erlaubt einem NFS-Dateisystem die korrekte Unterstützung eines
POSIX pathconf Kommandos, indem beim Server nach der maximalen Länge
der Dateinamen gefragt wird. Damit dies möglich ist, muss der entfernte
Rechner Version 2 des RPC Mount Protocol unterstützen. Viele NFS
Server unterstützen lediglich Version 1.
.TP
.B nocto
Unterdrückt das Holen neuer Attribute beim Erzeugen von Dateien.
.TP
.B noac
Unterbindet alle Formen der Zwischenspeicherung von Attributen. Daraus
resultiert eine schlechtere Server-Performance, doch ermöglicht es
zwei verschiedenen NFS-Clients vernünftige Resultate zu erzielen, wenn
beide Clients aktiv in einem gemeinsamen Dateisystem des Servers
schreiben.
.TP
.B tcp
Zum Anmelden des NFS-Dateisystems soll TCP anstelle des UDP benutzt
werden. Viele NFS-Server unterstützen lediglich UDP.
.TP
.B udp
Zum Anmelden des NFS-Dateisystem soll UDP verwendet werden. Dies ist
voreingestellt.
.P
Alle Optionen, die keinen Wert verlangen, haben eine entsprechende
negierende Option. Zum Beispiel bedeutet nointr, dass Dateioperationen
nicht unterbrochen werden dürfen.
.SH DATEIEN
.I /etc/fstab
.SH AUTOR
"Rick Sladkey" <jrs@world.std.com>
.SH FEHLER
Die Optionen bg, fg, retry, posix und nocto werden von mount
akzeptiert, doch bislang stillschweigend ignoriert.
.P
Die Optionen tcp und namlen sind implementiert, werden aber zurzeit
vom Linux-Kernel nicht unterstützt.
.P
Das Kommando umount sollte den Server informieren, wenn ein NFS
Dateisystem abgemeldet wird.
.SH "SIEHE AUCH"
.BR fstab (5),
.BR mount (8),
.BR umount (8),
.BR exports (5).
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