\ProvidesFile{satzspgl.tex}[2003/05/13 KOMA-Script Anleitung]
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% Modul:     Hauptdokument
% Autoren:   Markus Kohm (MJK) <markus.kohm@gmx.de>
% Inhalt:    Alles ber die Satzspiegelkonstruktion und typearea.
% Sprache:   Deutsch
% Zeichensatz der Kommentare:
%            US-ASCII
% Korrektur: Enrico Kunz
% Index:     Enrico Kunz
%

\chapter{Satzspiegelberechnung mit \Package{typearea.sty}}
\label{cha:typearea}

\section{Grundlagen der Satzspiegelkonstruktion}

\begin{Explain}
  Betrachtet man eine einzelne Seite eines Buches oder eines anderen
  Druckwerkes, so besteht diese auf den ersten Blick aus den
  Rndern\footnote{Der Autor und der Lektor haben an dieser Stelle
    berlegt, ob eine Seite nicht nur einen umlaufenden Rand hat und
    daher von "`dem Rand"' die Rede sein msste. Da jedoch \LaTeX{}
    diesen einen Rand logisch in mehrere Rnder unterteilt, die
    getrennt bestimmt werden, ist hier auch von "`den Rndern"' die
    Rede.}, einem Kopfbereich, einem Textkrper und einem Fubereich.
  Genauer betrachtet kommt noch ein Abstand zwischen Kopfbereich und
  Textkrper sowie zwischen Textkrper und Fubereich hinzu. Die
  Auf"|teilung dieser Bereiche, sowie ihre Anordnung zueinander und
  auf dem Papier nennt man
  \emph{Satzspiegel}.\Index[indexmain]{Satzspiegel}
  
  In der Literatur werden verschiedene Algorithmen und heuristische
  Verfahren zur Konstruktion eines guten Satzspiegels vorgeschlagen
  und diskutiert \cite{DANTE:TK0402:MJK}. Hufig findet man dabei ein
  Verfahren, das mit verschiedenen Diagonalen und Schnittpunkten
  arbeitet. Das gewnschte Ergebnis dabei ist, dass das
  Seitenverhltnis des Textbereichs dem Seitenverhltnis \emph{der
    Seite} entspricht. Bei einem einseitigen\Index{einseitig} Dokument
  sollen auerdem der linke und rechte Rand gleich breit sein, whrend
  der obere zum unteren Rand im Verhltnis 1:2 stehen sollte. Bei
  einem doppelseitigen\Index{doppelseitig} Dokument, beispielsweise
  einem Buch, ist hingegen zu beachten, dass der innere Rand genauso
  gro sein sollte wie jeder der beiden ueren Rnder.
  
  Im vorherigen Abschnitt wurde \emph{die Seite} erwhnt und
  hervorgehoben. Irrtmlich wird oftmals angenommen, das Format der
  Seite wre mit dem Format des Papiers
  gleichzusetzen.\Index[indexmain]{Seitenformat}
  \Index[indexmain]{Papierformat} Betrachtet man jedoch ein gebundenes
  Druckerzeugnis, so ist zu erkennen, dass ein Teil des Papiers in der
  Bindung\Index[indexmain]{Bindung} verschwindet und nicht mehr als
  Seite zu sehen ist. Fr den Satzspiegel ist jedoch nicht
  entscheidend, welches Format das Papier hat, sondern, was der Leser
  fr einen Eindruck vom Format der Seite bekommt. Damit ist klar,
  dass bei der Berechnung des Satzspiegels der Teil, der durch die
  Bindung versteckt wird, aus dem Papierformat herausgerechnet und
  dann zum inneren Rand hinzugefgt werden muss. Wir nennen diesen
  Teil \emph{Bindekorrektur}.\Index[indexmain]{Bindekorrektur}

  Die Bindekorrektur ist vom jeweiligen Produktionsvorgang abhngig
  und kann nicht allgemein festgelegt werden. Es handelt sich dabei
  also um einen Parameter, der fr jeden Produktionsvorgang neu
  festzulegen ist. Im professionellen Bereich spielt dieser Wert nur
  eine geringe Rolle, da ohnehin auf grere Papierbgen gedruckt und
  entsprechend geschnitten wird. Beim Schneiden wird dann wiederum
  sichergestellt, dass obige Verhltnisse fr die sichtbare
  Doppelseite eingehalten sind.

  Wir wissen nun also, wie die einzelnen Teile zueinander stehen. Was
  wir noch nicht wissen ist, wie breit und hoch der Textbereich ist.
  Kennen wir eines dieser beiden Mae, so ergeben sich zusammen mit
  dem Papierformat und dem Seitenformat oder der Bindekorrektur alle
  anderen Mae durch Lsung mehrerer mathematischer Gleichungen.
  \begin{eqnarray*}
    \Var{Textbereichshhe} : \Var{Textbereichsbreite} &=&
    \Var{Seitenhhe} : \Var{Seitenbreite}\\
%
    \Var{Seitenbreite} &=& \Var{Papierbreite} - \Var{Bindekorrektur}\\
%
    \Var{oberer~Rand} + \Var{unterer~Rand} &=&
    \Var{Seitenhhe} - \Var{Textbereichshhe} \\
%
    \Var{oberer~Rand} : \Var{unterer~Rand} &=& 1 : 2 \\
%
    \Var{linker~Rand} : \Var{rechter~Rand} &=& 1 : 1 \\
%
    \Var{halber~innerer~Rand} &=&
    \frac{1}{2}\Var{uerer~Rand} + \Var{Bindekorrektur} \\
  \end{eqnarray*}
  \Index[indexmain]{Rand}%
  Dabei gibt es \Var{linker~Rand} und \Var{rechter~Rand} nur im
  einseitigen Druck. Dementsprechend gibt es \Var{innerer~Rand} und
  \Var{uerer~Rand} nur im doppelseitigen Druck. In den
  Gleichungen wird mit \Var{halber~innerer~Rand} gearbeitet, weil der
  ganze innere Rand zur Doppelseite gehrt. Zu einer Seite gehrt also
  nur die Hlfte des inneren Randes.

  Die Frage nach der Breite des Textbereichs wird in der Literatur
  ebenfalls diskutiert. Die optimale Textbereichsbreite ist von
  verschiedenen Faktoren abhngig:
  \begin{itemize}
  \item Gre, Laufweite und Art der verwendeten Schrift
  \item Verwendeter Durchschuss
  \item Lnge der Worte
  \item Verfgbarer Platz
  \end{itemize}
  Der Einfluss der Schrift wird deutlich, wenn man sich bewusst macht,
  wozu Serifen dienen. Serifen\Index[indexmain]{Serifen} sind kleine
  Striche an den Linienenden der Buchstaben. Buchstaben, die mit
  vertikalen Linien auf die Grundlinie der Textzeile treffen,
  lsen diese eher auf, als dass sie das Auge auf der Linie halten.
  Genau bei diesen Buchstaben liegen die Serifen horizontal auf
  der Grundlinie und verstrken damit die Zeilenwirkung der Schrift.
  Das Auge kann der Textzeile nicht nur beim Lesen der Worte, sondern
  insbesondere auch beim schnellen Zurckspringen an den Anfang der
  nchsten Zeile besser folgen. Damit darf die Zeile bei einer Schrift
  mit Serifen genaugenommen lnger sein als bei einer Schrift ohne Serifen.
  
  Unter dem Durchschuss\Index[indexmain]{Durchschuss} versteht man den
  Abstand zwischen Textzeilen. Bei \LaTeX{} ist ein Durchschuss von
  etwa 20\% der Schriftgre voreingestellt. Mit Befehlen wie
  \Macro{linespread}\IndexCmd{linespread} oder besser mit Hilfe von
  Paketen wie \Package{setspace}\IndexPackage{setspace} (siehe
  \cite{package:setspace}) kann der Durchschuss verndert werden. Ein
  groer Durchschuss erleichtert dem Auge die Verfolgung einer Zeile.
  Bei sehr groem Durchschuss wird das Lesen aber dadurch gestrt,
  dass das Auge zwischen den Zeilen weite Wege zurcklegen muss.
  Daneben wird sich der Leser des entstehenden Streifeneffekts sehr
  deutlich und unangenehm bewusst. Der Graueindruck der Seite ist in
  diesem Fall gestrt. Dennoch knnen bei groem Durchschuss die
  Zeilen lnger sein.
  
  Auf der Suche nach konkreten Werten fr gute
  Zeilenlngen\Index[indexmain]{Zeilenlaenge=Zeilenlnge} findet man in
  der Literatur je nach Autor unterschiedliche Angaben. Teilweise ist
  dies auch in der Muttersprache des Autors begrndet. Das Auge
  springt nmlich blicherweise von Wort zu Wort, wobei kurze Worte
  diese Aufgabe erleichtern. ber alle Sprachen und Schriftarten
  hinweg kann man sagen, dass eine Zeilenlnge von 60 bis 70 Zeichen,
  einschlielich Leer- und Satzzeichen, einen brauchbaren Kompromiss
  darstellen. Ein gut gewhlter Durchschuss\Index{Durchschuss} wird
  dabei vorausgesetzt. Bei den Voreinstellungen von \LaTeX{} braucht
  man sich ber letzteres normalerweise keine Sorgen zu machen.
  
  Bevor wir uns an die konkrete Konstruktion machen, fehlen jetzt nur
  noch Kleinigkeiten, die man wissen sollte. \LaTeX{} beginnt die
  erste Zeile des Textbereichs einer Seite nicht am oberen Rand des
  Textbereichs, sondern setzt die Zeile mit einem definierten Abstand
  zum oberen Rand des Textbereichs. Desweiteren verfgt \LaTeX{} ber
  die beiden Befehle \Macro{raggedbottom}\IndexCmd{raggedbottom} und
  \Macro{flushbottom}\IndexCmd{flushbottom}. Der erste dieser Befehle
  legt fest, dass die letzte Zeile einer jeden Seite dort liegen soll,
  wo sie eben zu liegen kommt. Das kann dazu fhren, dass sich die
  Position der letzten Zeile von Seite zu Seite vertikal um nahezu
  eine Zeile verndern kann. Im doppelseitigen Druck ist das in der
  Regel unerwnscht. Mit dem zweiten Befehl, \Macro{flushbottom}, wird
  hingegen festgelegt, dass die letzte Zeile immer am unteren Rand des
  Textbereichs zu liegen kommt. Um dies zu erreichen, muss \LaTeX{}
  gegebenenfalls dehnbare vertikale Abstnde ber das erlaubte Ma
  hinaus strecken. Ein solcher Abstand ist beispielsweise der
  Absatzabstand. Dies gilt auch, wenn man diesen auf Null gesetzt hat.
  Um nicht bereits auf normalen Seiten, auf denen der Absatzabstand
  das einzige dehnbare vertikale Ma darstellt, eine Dehnung zu
  erzwingen, sollte die Hhe des Textbereichs ein Vielfaches der
  Textzeilenhhe zuzglich des Abstands der ersten Zeile vom oberen
  Rand des Textbereichs sein.

  Damit sind nun alle Grundlagen der Satzspiegelberechnung, die bei
  {\KOMAScript} eine Rolle spielen, zusammengetragen. Wir knnen also
  mit der konkreten Konstruktion beginnen.\par
\end{Explain}


\section{Satzspiegelkonstruktion durch Teilung}
\label{sec:typearea.divConstruction}

\begin{Explain}
  Der einfachste Weg, um zu erreichen, dass der Textbereich dasselbe
  Verhltnis aufweist wie die Seite, ist folgender. Zunchst zieht man
  an der Innenseite des Papiers den Teil \Var{BCOR}, der fr die
  Bindekorrektur\Index{Bindekorrektur} bentigt wird, ab und teilt die
  restliche Seite vertikal in eine Anzahl \Var{DIV} gleich hoher
  Streifen. Dann teilt man die Seite horizontal in die gleiche Anzahl
  \Var{DIV} gleich breiter Streifen. Nun verwendet man den obersten
  horizontalen Streifen als oberen und die beiden untersten
  horizontalen Streifen als unteren Rand. Im doppelseitigen Druck
  verwendet man auerdem den innersten vertikalen Streifen als inneren
  und die beiden uersten vertikalen Streifen als ueren Rand. Zum
  inneren Rand gibt man dann noch \Var{BCOR} hinzu. Was nun innerhalb
  der Seite noch brig bleibt, ist der Textbereich.\Index{Textbereich}
  Die Breite bzw. Hhe der Rnder und des Textbereichs resultiert
  damit automatisch aus der Anzahl \Var{DIV} der Streifen. Da fr die
  Rnder insgesamt jeweils drei Streifen bentigt werden, muss
  \Var{DIV} zwingend grer als drei sein.

  Bei {\KOMAScript} ist diese Art der Konstruktion im Paket
  \Package{typearea} realisiert. Dabei sind fr A4-Papier je nach
  Schriftgre unterschiedliche Werte voreingestellt, die
  \autoref{tab:typearea.div} zu entnehmen sind. Bei Verzicht auf
  Bindekorrektur, wenn also \Var{BCOR} = 0\Unit{pt} gilt, ergeben
  sich in etwa die Satzspiegelmae aus \autoref{tab:typearea.typearea}.

  Neben den voreingestellten Werten kann man \Var{BCOR} und \Var{DIV}
  direkt beim Laden des Pakets als Option angeben (siehe
  \autoref{sec:typearea.options}). Zustzlich existiert ein
  Befehl, mit dem man einen Satzspiegel explizit berechnen kann und
  dem man die beiden Werte als Parameter bergibt (siehe ebenfalls
  \autoref{sec:typearea.options}).

  Das \Package{typearea}-Paket bietet auerdem die Mglichkeit, den
  optimalen \Var{DIV}-Wert automatisch zu bestimmen. Dieser ist von
  der Schriftart abhngig, die zum Zeitpunkt der Satzspiegelberechnung
  eingestellt ist. Siehe hierzu ebenfalls
  \autoref{sec:typearea.options}.
\end{Explain}


\section{Satzspiegelkonstruktion durch Kreisschlagen}
\label{sec:typearea.circleConstruction}

\begin{Explain}
  Neben der zuvor beschriebenen
  Satzspiegelkonstruktion\Index{Satzspiegel} gibt es in der Literatur
  noch eine eher klassische Methode. Bei diesem Verfahren will man die
  gleichen Werte nicht nur in Form des Seitenverhltnisses
  wiederfinden; man geht auerdem davon aus, dass das Optimum dann
  erreicht wird, wenn die Hhe des Textbereichs der Breite der Seite
  entspricht. Das genaue Verfahren ist beispielsweise in
  \cite{JTsch87} nachzulesen.

  Als Nachteil dieses sptmittelalterlichen Buchseitenkanons ergibt
  sich, dass die Breite des Textbereichs nicht mehr von der Schriftart
  abhngt. Es wird also nicht mehr der zur Schrift passende
  Textbereich gewhlt, stattdessen muss der Autor oder Setzer die zum
  Textbereich passende Schrift whlen. Dies ist als zwingend zu
  betrachten.

  Im \Package{typearea}-Paket wird diese Konstruktion dahingehend
  abgewandelt, dass durch Auswahl eines ausgezeichneten -- normalweise
  unsinnigen -- \Var{DIV}-Wertes oder eine spezielle Paket-Option
  derjenige \Var{DIV}-Wert ermittelt wird, bei dem der resultierende
  Satzspiegel dem sptmittelalterlichen Buchseitenkanon am nchsten
  kommt. Siehe hierzu ebenfalls
  \autoref{sec:typearea.options}.\par
\end{Explain}


\section{Optionen und Makros zur Beeinflussung des Satzspiegels}
\label{sec:typearea.options}
% DIV, DIVcalc, DIVclassic, BCOR
% headinclude, headexclude, footinclude, footexclude, mpinclude, mpexclude
% \typearea, \areaset

Das Paket \Package{typearea} bietet zwei unterschiedliche
Benutzerschnittstellen, um auf die Satzspiegelkonstruktion Einfluss zu
nehmen. Die erste Mglichkeit ist, beim Laden des Pakets entsprechende
Optionen anzugeben. Wie man Pakete ldt und Paketoptionen bergibt,
entnehmen Sie bitte der Literatur zu \LaTeX{}, beispielsweise
\cite{l2kurz} und \cite{latex:usrguide}, oder den auf den folgenden
Seiten aufgefhrten
Beispielen. Da bei der Verwendung der \KOMAScript-Hauptklassen das
Paket \Package{typearea} automatisch geladen wird, mssen die
entsprechenden Paket-Optionen bei diesen Klassen auch direkt als
Klassen-Optionen bergeben werden (siehe
\autoref{sec:maincls.options}).

\begin{Declaration}
  \Option{BCOR}\PName{Korrektur}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{BCOR}%
Mit Hilfe der Option \Option{BCOR}\PName{Korrektur} geben Sie den
absoluten Wert der Bindekorrektur\Index{Bindekorrektur} an, also
die Breite des Bereichs der durch die Bindung von der Papierbreite
verloren geht. Dieser Wert wird in der Satzspiegelkonstruktion
automatisch bercksichtigt und bei der Ausgabe wieder dem inneren
beziehungsweise linken Rand zugeschlagen. Als \PName{Korrektur}
knnen Sie jede von \TeX verstandene Maeinheit angeben.

\begin{Example}
  Angenommen Sie erstellen einen Finanzbericht. Das Ganze soll
  einseitig in A4 gedruckt und anschlieend in eine Klemmmappe
  geheftet werden. Die Klemme der Mappe verdeckt 7,5\Unit{mm}.
  Der Papierstapel ist sehr dnn, deshalb gehen beim Knicken und
  Blttern durchschnittlich hchstens weitere 0,75\Unit{mm}
  verloren. Sie schreiben dann also:
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper]{report}
  \usepackage[BCOR8.25mm]{typearea}
\end{verbatim}
  oder bei Verwendung einer \KOMAScript-Klasse:
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,BCOR8.25mm]{scrreprt}
\end{verbatim}
\end{Example}

Bitte beachten Sie unbedingt, dass diese Option bei Verwendung einer
der \KOMAScript-Klassen als Klassenoption bergeben werden muss.
Demgegenber funktioniert dies bei Verwendung einer anderen Klasse
nur, wenn diese Klasse \Package{typearea} explizit untersttzt. Bei
den Standardklassen ist die Option also direkt beim Laden von
\Package{typearea} zu bergeben. Die Verwendung von
\Macro{PassOptionsToPackage} (siehe \cite{latex:clsguide}) vor dem
Laden von \Package{typearea} funktioniert hingegen immer.
%
\EndIndex{Option}{BCOR}

\begin{Declaration}
  \Option{DIV}\PName{Faktor}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{DIV}%
Mit Hilfe der Option \Option{DIV}\PName{Faktor} wird festgelegt, in
wieviele Streifen die Seite horizontal und vertikal bei der
Satzspiegelkonstruktion eingeteilt wird. Die genaue Konstruktion ist
\autoref{sec:typearea.divConstruction} zu entnehmen. Wichtig zu
wissen ist, dass gilt: Je grer der \PName{Faktor} desto grer wird
der Textbereich und desto kleiner die Rnder. Als \PName{Faktor} kann
jeder ganzzahlige Wert ab 4 verwendet werden. Bitte beachten Sie
jedoch, dass sehr groe Werte dazu fhren knnen, dass Randbedingungen
der Satzspiegelkonstruktion, je nach Wahl der weiteren Optionen,
verletzt werden. So kann die Kopfzeile im Extremfall auch auerhalb
der Seite liegen. Bei Verwendung der Option \Option{DIV}\PName{Faktor}
sind Sie fr die Einhaltung der Randbedingungen sowie eine nach
typografischen Gesichtspunkten gnstige Zeilenlnge selbst
verantwortlich.

In \autoref{tab:typearea.typearea} finden Sie fr das Seitenformat A4
ohne Bindekorrektur die aus einigen DIV-Faktoren
resultierenden Satzspiegelgren. Dabei werden die weiteren von der
Schriftgre abhngigen Nebenbedingungen nicht bercksichtigt.

\begin{table}
  \centering
  \begin{tabular}{c|cc|cc}
        & \multicolumn{2}{c|}{Textbereich} & \multicolumn{2}{c}{R"ander}\\
    \emph{DIV}& Breite [mm] & H"ohe [mm] & oben [mm] & innen [mm] \\
    \hline\rule{0pt}{2.7ex}%
    6  & 105,00 & 148,50 & 49,50 & 35,00 \\
    7  & 120,00 & 169,71 & 42,43 & 30,00 \\
    8  & 131,25 & 185,63 & 37,13 & 26,25 \\
    9  & 140,00 & 198,00 & 33,00 & 23,33 \\
    10 & 147,00 & 207,90 & 29,70 & 21,00 \\
    11 & 152,73 & 216,00 & 27,00 & 19,09 \\
    12 & 157,50 & 222,75 & 24,75 & 17,50 \\
    13 & 161,54 & 228,46 & 22,85 & 16,15 \\
    14 & 165,00 & 233,36 & 21,21 & 15,00 \\
    15 & 168,00 & 237,60 & 19,80 & 14,00 \\
  \end{tabular}
  \caption{Satzspiegelma"se in Abh"angigkeit von \Var{DIV} bei A4}
  \label{tab:typearea.typearea}
\end{table}

\begin{Example}
  Angenommen Sie schreiben ein Sitzungsprotokoll. Sie verwenden dafr
  die Klasse \Class{protokol}\footnote{Die Klasse \Class{protokol} ist
    eine hypothetische Klasse. Diese Anleitung geht von dem Idealfall
    aus, dass fr jede Aufgabe eine dafr passende Klasse vorhanden
    ist.}. Das Ganze soll doppelseitig werden. In Ihrer Firma wird die
  Schriftart Bookman in 12\Unit{pt} verwendet. Diese Schriftart, die
  zu den Standard-PostScript-Schriften gehrt, wird in {\LaTeX} mit
  der Anweisung \verb|\usepackage{bookman}| aktiviert.  Die Schriftart
  Bookman luft sehr weit, das heit, die einzelnen Zeichen sind im
  Verhltnis zur Hhe relativ breit. Deshalb ist Ihnen die
  Voreinstellung fr den \Var{DIV}-Wert in \Package{typearea} zu
  gering. Statt einem Wert von 12 sind Sie nach grndlichem Studium
  dieses Kapitels einschlielich der weiterfhrenden Abschnitte
  berzeugt, dass ein Wert 15 angebracht ist. Das Protokoll wird nicht
  gebunden, sondern gelocht und in einen Ordner abgeheftet. Eine
  Bindekorrektur ist deshalb nicht notwendig. Sie schreiben also:
  \begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,twoside]{protokol}
  \usepackage{bookman}
  \usepackage[DIV15]{typearea}
\end{verbatim}
  \end{small}
  Als Sie fertig sind, macht man Sie darauf aufmerksam, dass die
  Protokolle neuerdings gesammelt und am Quartalsende alle zusammen
  als Buch gebunden werden. Die Bindung erfolgt als
  einfache Leimbindung, weil den Band ohnehin nie wieder jemand
  anschaut und nur wegen ISO\,9000 angefertigt wird. Fr die Bindung
  einschlielich Biegefalz werden durchschnittlich 12\Unit{mm}
  bentigt. Sie ndern die Optionen von \Package{typearea} also
  entsprechend ab und verwenden die Klasse fr Protokolle nach
  ISO\,9000:
  \begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,twoside]{iso9000p}
  \usepackage{bookman}
  \usepackage[DIV15,BCOR12mm]{typearea}
\end{verbatim}
  \end{small}
  Natrlich knnen Sie auch hier wieder eine \KOMAScript-Klasse
  verwenden:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,twoside,DIV15,BCOR12mm]{scrartcl}
  \usepackage{bookman}
\end{verbatim}
\end{small}
\end{Example}

Bitte beachten Sie unbedingt, dass diese Option bei Verwendung einer
der \KOMAScript-Klassen als Klassenoption bergeben werden muss.
Demgegenber funktioniert dies bei Verwendung einer anderen Klasse
nur, wenn diese Klasse \Package{typearea} explizit untersttzt. Bei
den Standardklassen ist die Option also direkt beim Laden von
\Package{typearea} zu bergeben. Die Verwendung von
\Macro{PassOptionsToPackage} (siehe \cite{latex:clsguide}) vor dem
Laden von \Package{typearea} funktioniert hingegen immer.
%
\EndIndex{Option}{DIV}

\begin{Declaration}
  \Option{DIVcalc}\\
  \Option{DIVclassic}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{DIVcalc}%
\BeginIndex{Option}{DIVclassic}%
Wie bereits in \autoref{sec:typearea.divConstruction} erwhnt, gibt
es nur fr das Papierformat A4 feste Voreinstellungen fr den
\Var{DIV}-Wert. Diese sind \autoref{tab:typearea.div} zu entnehmen. Wird
ein anderes Papierformat gewhlt, so berechnet \Package{typearea}
selbst einen guten \Var{DIV}-Wert.  Natrlich knnen Sie diese
Berechnung auch fr A4 whlen. Hierzu verwenden Sie einfach die Option
\Option{DIVcalc} an Stelle von \Option{DIV}\PName{Faktor}.
Selbstverstndlich knnen Sie diese Option auch explizit bei allen
anderen Papierformaten angeben. Wenn Sie die automatische Berechnung
wnschen, ist diese Angabe sogar sinnvoll, da die Mglichkeit besteht,
in einer Konfigurationsdatei andere Voreinstellungen zu setzen (siehe
\autoref{sec:typearea.cfg}), die dann mit dieser Option auer
Kraft gesetzt werden knnen.

\begin{table}
  \centering
  \begin{tabular}{lccc}
    Grundschriftgr"o"se: & 10\Unit{pt} & 11\Unit{pt} & 12\Unit{pt} \\
    \Var{DIV}:           &   8  &  10  &  12  \\
  \end{tabular}
  \caption{\label{tab:typearea.div}\PName{DIV}-Voreinstellungen f"ur A4}
\end{table}

Die in \autoref{sec:typearea.circleConstruction} erwhnte klassische
Konstruktion, der mittelalterliche Buchseitenkanon, mit der
Abweichung, dass ein dazu mglichst gut passender \Var{DIV}-Wert
ermittelt wird, ist ebenfalls auswhlbar.  Verwenden Sie in
diesem Fall an Stelle von \Option{DIV}\PName{Faktor} oder
\Option{DIVcalc} einfach die Option \Option{DIVclassic}.

\begin{Example}
  In dem bei der Option \Option{DIV}\PName{Faktor} aufgefhrten
  Beispiel mit der Schriftart Bookman gab es ja genau das Problem,
  dass man einen zur Schriftart besser passenden \Var{DIV}-Wert haben
  wollte. Man knnte also in Abwandlung des ersten Beispiels auch
  einfach die Ermittlung dieses Wertes \Package{typearea} berlassen:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,twoside]{protokol}
  \usepackage{bookman}
  \usepackage[DIVcalc]{typearea}
\end{verbatim}
\end{small}
\end{Example}

\begin{Declaration}
  \Macro{typearea}\OParameter{BCOR}\Parameter{DIV}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Cmd}{typearea}%
Wenn Sie bis hier die Beispiele aufmerksam verfolgt haben, werden Sie
sich fragen, wie man die Berechnung eines \Var{DIV}-Wertes in
Abhngigkeit von der gewhlten Schrift erreicht, wenn eine
\KOMAScript-Klasse verwendet wird, also die Optionen fr
\Package{typearea} vor dem Laden beispielsweise des
\Package{bookman}-Pakets erfolgen msste. In diesem Fall knnte
\Package{typearea} nur einen Satzspiegel fr die Standardschrift, nicht
jedoch fr die dann tatschlich verwendete Schrift Bookman berechnen.
Nach der Auswertung der Optionen berechnet das
\Package{typearea}-Paket den Satzspiegel mit Hilfe des Befehls
\Macro{typearea}\OParameter{BCOR}\Parameter{DIV}. Dabei werden der
gewhlte \Var{BCOR}-Wert als optionaler Parameter und der
\Var{DIV}-Wert als Parameter bergeben. Bei der Option 
\Option{DIVcalc} werden
dabei als \PName{DIV} der eigentlich ungltige Wert~1 und bei der
Option \Option{DIVclassic} der eigentlich ungltige
Wert~3 bergeben. Den Befehl \Macro{typearea} kann man auch 
explizit in der Prambel aufrufen.

\begin{Example}
  Gehen wir wieder davon aus, dass fr die Schriftart Bookman ein
  Satzspiegel mit guter Zeilenlnge berechnet werden soll.
  Gleichzeitig wird eine \KOMAScript-Klasse verwendet. Dies ist unter
  Verwendung des \Macro{typearea}-Befehls mit dem
  \Option{DIVcalc}-Wert 1 als \PName{DIV}-Parameter mglich:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,BCOR12mm,DIVcalc,twoside]{scrartcl}
  \usepackage{bookman}
  \typearea[12mm]{1}% entspricht obigen Optionen
\end{verbatim}
\end{small}
\end{Example}

Nun ist es mglicherweise etwas unpraktisch, wenn man bei der
\Option{DIV}-Option die Mglichkeit hat, \Option{DIVcalc} und
\Option{DIVclassic} anzuwenden, beim \Macro{typearea}-Befehl aber mit
irgendwelchen Pseudowerten jonglieren soll. Deshalb versteht
\Macro{typearea} auch folgende symbolische Angaben fr den Parameter
\PName{DIV}:
\begin{labeling}[\ --]{\PValue{classic}}
  \item [\PValue{calc}] Satzspiegelberechnung einschlielich
    Ermittlung eines guten \Var{DIV}-Wertes erneut durchfhren.
  \item [\PValue{classic}] Satzspiegelberechnung nach dem
    mittelalterlichen Buchseitenkanon (Kreisberechnung) erneut
    durchfhren.
  \item [\PValue{current}] Satzspiegelberechnung mit dem aktuell
    gltigen \Var{DIV}-Wert erneut durchfhren.
  \item [\PValue{default}] Satzspiegelberechnung mit dem Standardwert
    fr das aktuelle Seitenformat und die aktuelle Schriftgre erneut
    durchfhren. Falls kein Standardwert existiert \PValue{calc}
    anwenden.
  \item [\PValue{last}] Satzspiegelberechnung mit demselben
    \PName{DIV}-Argument, das beim letzten Aufruf angegeben wurde,
    erneut durchfhren.
\end{labeling}
Jetzt wre es natrlich uerst unpraktisch, wenn man zwar eine
Satzspiegelberechnung mit dem aktuellen \Var{DIV}-Wert erneut
durchfhren knnte, jedoch dabei den \Var{BCOR}-Wert neu angeben
msste. Deshalb versteht \Macro{typearea} auch die folgende
symbolische Angabe fr den Parameter \PName{BCOR}:
\begin{labeling}[\ --]{\PValue{classic}}
  \item [\PValue{current}] Satzspiegelberechnung mit dem aktuell
    gltigen \Var{BCOR}-Wert erneut durchfhren.
\end{labeling}

\begin{Example}
  Gehen wir wieder davon aus, dass fr die Schriftart Bookman
  ein Satzspiegel mit guter Zeilenlnge berechnet werden
  soll. Gleichzeitig wird eine \KOMAScript-Klasse verwendet. Unter
  Verwendung der symbolischen Parameterwerte fr \PName{BCOR} und
  \PName{DIV} ist dies mit dem \Macro{typearea}-Befehl einfach
  mglich:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,BCOR12mm,DIVcalc,twoside]{scrartcl}
  \usepackage{bookman}
  \typearea[current]{calc}
\end{verbatim}
\end{small}
  Soll hingegen die neuerliche Berechnung mit einem festen
  \Var{DIV}-Wert durchgefhrt werden, so gibt es neben der
  Mglichkeit:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,BCOR12mm,DIV11,twoside]{scrartcl}
  \usepackage{bookman}
  \typearea[current]{current}
\end{verbatim}
\end{small}
  natrlich auch noch die alte Methode:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,twoside]{scrartcl}
  \usepackage{bookman}
  \typearea[12mm]{11}
\end{verbatim}
\end{small}
  Letztlich ist es eine Frage des Geschmacks, welche Lsung man lieber
  verwendet.
\end{Example}

Hufig wird die Satzspiegelneuberechnung im Zusammenhang mit der
Ver"-nderung des Zeilenabstandes
(\emph{Durchschuss})\Index{Durchschuss} bentigt. Da der
Satzspiegel unbedingt so berechnet werden sollte, dass eine ganze
Anzahl an Zeilen in den Textbereich passt, muss bei Verwendung
eines anderen Durchschusses als dem normalen der Satzspiegel fr
diesen Zeilenabstand neu berechnet werden.

\begin{Example}
  Angenommen fr eine Diplomarbeit wird die Schriftgre
  10\Unit{pt} bei eineinhalbzeiligem Satz zwingend gefordert. {\LaTeX}
  setzt normalwerweise bei 10\Unit{pt} mit 2\Unit{pt} Durchschuss,
  also 1,2-zeilig. Deshalb muss als zustzlicher Dehnfaktor der Wert
  1,25 verwendet werden. Gehen wir auerdem davon aus, dass eine
  Bindekorrektur von 12\Unit{mm} bentigt wird. Dann knnte die Lsung
  dies Problems wie folgt aussehen:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[10pt,BCOR12mm,DIVcalc,twoside]{scrreprt}
  \linespread{1.25}\selectfont
  \typearea[current]{calc}
\end{verbatim}
\end{small}\IndexCmd{linespread}
  Der Befehl \Macro{selectfont} wird bentigt, damit der genderte
  Durchschuss auch tatschlich vor der Neuberechnung aktiviert wird.

  Das gleiche Beispiel she unter Verwendung des
  \Package{setspace}-Pakets (siehe \cite{package:setspace}) wie folgt
  aus:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[10pt,BCOR12mm,DIVcalc,twoside]{scrreprt}
  \usepackage{setspace}
  \onehalfspacing
  \typearea[current]{calc}
\end{verbatim}
\end{small}
  Wie man sieht, spart man sich mit dem \Package{setspace}-Paket nicht
  nur das Wissen um den korrekten Dehnungswert, sondern auch das
  Wissen, dass \Macro{selectfont} bentigt wird.

  An dieser Stelle erscheint es mir angebracht, darauf hinzuweisen,
  dass der Zeilenabstand fr die Titelseite wieder auf den normalen
  Wert zurckgesetzt werden sollte. Ein vollstndiges Beispiel wre
  also:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[10pt,BCOR12mm,DIVcalc,twoside]{scrreprt}
  \usepackage{setspace}
  \onehalfspacing
  \typearea[current]{calc}
  \begin{document}
  \title{Title}
  \author{Markus Kohm}
  \begin{spacing}{1}
    \maketitle
    \tableofcontents
  \end{spacing}
  \chapter{Ok}
  \end{document}
\end{verbatim}
\end{small}
  Siehe hierzu auch die Anmerkungen in
  \autoref{sec:typearea.tips}.
\end{Example}

\begin{Explain}
  Der Befehl \Macro{typearea} ist derzeit so definiert, dass es
  theoretisch auch mglich wre, mitten in einem Dokument den
  Satzspiegel zu wechseln. Dabei werden allerdings Annahmen ber den
  Aufbau des \LaTeX-Kerns gemacht und interne Definitionen und Gren
  des \LaTeX-Kerns verndert. Es gibt zwar eine gewisse
  Wahrscheinlichkeit, aber keine Garantie, dass dies in zuknftigen
  Versionen von \LaTeXe{} noch funktionieren wird. Es ist anzunehmen,
  dass es bei \LaTeX3 nicht mehr zu einem korrekten Ergebnis fhrt.
  Aber als Autor von {\KOMAScript} gehe ich derzeit davon aus, dass
  der Umstieg zu \LaTeX3 mit sehr viel mehr Inkompatiblilitten 
  einhergehen wird.\par
\end{Explain}
%
\EndIndex{Cmd}{typearea}
\EndIndex{Option}{DIVclassic}%
\EndIndex{Option}{DIVcalc}

\begin{Declaration}
  \Option{headinclude}\\
  \Option{headexclude}\\
  \Option{footinclude}\\
  \Option{footexclude}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{headinclude}%
\BeginIndex{Option}{headexclude}%
\BeginIndex{Option}{footinclude}%
\BeginIndex{Option}{footexclude}%
\begin{Explain}%
  Bisher wurde zwar erklrt, wie die
  Satzspiegelkonstruktion\Index{Satzspiegel}
  funktioniert und in welchem Verhltnis die Rnder\Index{Rand} zueinander und der
  Textkrper zur Seite steht, aber eine entscheidene Frage blieb
  ausgeklammert. Es handelt sich dabei um die Frage, was denn
  eigentlich unter dem Rand zu verstehen ist. Auf den ersten Blick
  wirkt diese Frage trivial: Der Rand ist der Teil der Seite, der
  oben, unten, links und rechts frei bleibt. Doch das ist nur die
  halbe Wahrheit. Der uere Rand ist keineswegs immer leer. Teilweise
  findet man darin noch gesetzte Randnotizen (siehe den Befehl
  \Macro{marginpar} beispielsweise in \cite{l2kurz} bzw.
  \autoref{sec:maincls.marginNotes}).

  Beim oberen und unteren Rand stellt sich die Frage, wie Kopf- und
  Fuzeile\Index{Seitenkopf} \Index{Seitenfu} zu behandeln sind. 
  Gehren diese beiden zum Textkrper oder
  zum jeweiligen Rand? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.
  Eindeutig ist, dass ein leerer Fu und ein leerer Kopf zum Rand zu
  rechnen sind. Schlielich knnen sie nicht vom restlichen Rand
  unterschieden werden. Ein Fu, der nur die
  Paginierung\Index[indexmain]{Paginierung}\footnote{Unter der 
  Paginierung versteht man die Angabe
    der Seitenzahl.} enthlt, wirkt optisch ebenfalls eher wie Rand und
  sollte deshalb zu diesem gerechnet werden. Fr die optische Wirkung
  ist dabei unwesentlich, ob der Fu beim Lesen oder berfliegen
  leicht als Fu erkannt werden kann oder nicht. Entscheidend ist, wie
  eine wohlgefllte Seite bei \emph{unscharfer Betrachtung}
  wirkt. Dazu bedient man sich beispielsweise seiner
  altersweitsichtigen Groeltern, denen man die Brille stibitzt und
  dann die Seite etwa einen halben Meter von der Nasenspitze entfernt
  hlt. In Ermangelung erreichbarer Groeltern kann man sich auch
  damit behelfen, dass man die eigenen Augen auf Fernsicht stellt die
  Seite aber nur mit ausgestreckten Armen hlt. Brillentrger sind
  hier deutlich im Vorteil. Hat man eine Fuzeile, die neben der
  Paginierung weitere, weitschweifige Angaben enthlt, beispielsweise
  einen Copyrighthinweis, so wirkt die Fuzeile eher wie ein etwas
  abgesetzter Teil des Textkrpers. Bei der Berechnung des
  Satzspiegels sollte das bercksichtigt werden.
  
  Bei der Kopfzeile sieht es noch schwieriger aus. In der Kopfzeile
  wird hufig der
  Kolumnentitel\Index[indexmain]{Kolumnentitel}\footnote{Unter dem
    Kolumnentitel versteht man in der Regel die Wiederholung einer
    berschrift mit Titelcharakter.} gesetzt. Arbeitet man mit einem
  lebenden Kolumnentitel, also der Wiederholung der ersten bzw.
  zweiten Gliederungsebene in der Kopfzeile, und hat gleichzeitig sehr
  lange berschriften, so erhlt man automatisch sehr lange
  Kopfzeilen. In diesem Fall wirkt der Kopf wiederum wie ein
  abgesetzter Teil des Textkrpers und weniger wie leerer Rand.
  Verstrkt wird dieser Effekt noch, wenn neben dem Kolumnentitel auch
  die Paginierung im Kopf erfolgt. Dadurch erhlt man einen links und
  rechts abgeschlossenen Bereich, der kaum noch als leerer Rand wirkt.
  Schwieriger ist es bei Paginierung im Fu und berschriften, deren
  Lnge sehr stark schwankt. Hier kann der Kopf der einen Seite wie
  Textkrper wirken, der Kopf der anderen Seite jedoch eher wie Rand.
  Keinesfalls sollte man die Seiten jedoch unterschiedlich behandeln.
  Das wrde zu vertikal springenden Kpfen fhren und ist nicht einmal
  fr ein Daumenkino geeignet. Ich rate in diesem Fall dazu, den Kopf
  zum Textkrper zu rechnen.

  Ganz einfach fllt die Entscheidung, wenn der Kopf oder Fu durch
  eine Linie vom eigentlichen Textkrper abgetrennt ist. Dadurch
  erhlt man eine geschlossene Wirkung und der Kopf bzw. Fu sollte
  unbedingt zum Textkrper gerechnet werden. Wie gesagt, die durch die
  Trennlinie verbesserte Erkennung des Kopfes oder Fues ist hier
  unerheblich. Entscheidend ist die unscharfe Betrachtung.\par
\end{Explain}

Das \Package{typearea}-Paket trifft die Entscheidung, ob ein Kopf oder
Fu zum Textkrper gehrt oder davon getrennt zum Rand gerechnet
werden muss, nicht selbst. Stattdessen kann mit den Optionen
\Option{headinclude} und \Option{footinclude} der Kopf bzw. Fu
explizit zum Textkrper gezhlt werden, whrend mit den Optionen
\Option{headexclude} und \Option{footexclude} der Kopf bzw. Fu zum
Rand gerechnet wird. Wenn Sie unsicher sind, was die richtige
Einstellung ist, lesen Sie bitte obige Erluterungen. Voreingestellt
sind normalerweise \Option{headexclude} und \Option{footexclude}. Dies
kann sich jedoch bei den \KOMAScript-Klassen je nach Klassenoption
oder bei Verwendung anderer \KOMAScript-Pakete generell ndern (siehe
Abschnitte~\ref{sec:maincls.options} und \ref{cha:scrpage}).
%
\EndIndex{Option}{headinclude}%
\EndIndex{Option}{headexclude}%
\EndIndex{Option}{footinclude}%
\EndIndex{Option}{footexclude}%


\begin{Declaration}
  \Option{mpinclude}\\
  \Option{mpexclude}
\end{Declaration}
\BeginIndex{Option}{mpinclude}%
\BeginIndex{Option}{mpexclude}%
Neben\ChangedAt{v2.8q}{\Class{scrbook}\and \Class{scrreprt}\and
  \Class{scrartcl}} Dokumenten, bei denen der Kopf und der Fu der
Seite eher zum Textbereich als zum Rand gehrt, gibt es auch
Dokumente, bei denen dies fr Randnotizen zutrifft. Mit der Option
\Option{mpinclude} kann genau dies erreicht werden. Der Effekt dabei
ist, dass eine Breiteneinheit vom Textbereich weggenommen und als
Bereich fr die Randnotizen verwendet wird. Mit der Option
\Option{mpexclude}, die der Voreinstellung entspricht, wird
hingegen ein Teil des Randes fr Randnotizen verwendet. Dies ist, je
nachdem, ob einseitig oder doppelseitig gearbeitet wird, ebenfalls
eine Breiteneinheit oder auch eineinhalb Breiteneinheiten. In der
Regel ist die Verwendung von \Option{mpinclude} nicht anzuraten
beziehungsweise sollte Experten vorbehalten bleiben.

\begin{Explain}
In den meisten Fllen, in denen die Option \Option{mpinclude} sinnvoll
ist, werden auerdem breitere Randnotizen bentigt. In sehr vielen
Fllen sollte dabei aber nicht die gesamte Breite, sondern nur ein
Teil davon, dem Textbereich zugeordnet werden. Dies ist beispielsweise
der Fall, wenn der Rand fr Zitate verwendet wird. Solche Zitate
werden blicherweise im Flattersatz gesetzt, wobei die bndige Kante
an den Textbereich anschliet. Da sich kein geschlossener optischer
Eindruck ergibt, drfen die flatternden Enden also durchaus teilweise
in den Rand ragen. Man kann das einfach erreichen, indem man zum einen
die Option \Option{mpinclude} verwendet. Zum anderen vergrert man
die Lnge \Length{marginparwidth} nach der Berechnung des Satzspiegels
noch mit Hilfe der \Macro{addtolength}-Anweisung. Um welchen Wert man
vergrern sollte, hngt vom Einzelfall ab und erfordert einiges
Fingerspitzengefhl. Auch deshalb ist die Option \Option{mpinclude}
eher etwas fr Experten. Natrlich kann man auch festlegen, dass die
Randnotizen beispielsweise zu einem Drittel in den Rand hineinragen
sollen. Im Beispiel wrde man das mit
\Macro{setlength}\PParameter{\Length{marginparwidth}}%
\PParameter{1.5\Length{marginparwidth}} erreichen.

Da es derzeit keine Option gibt, um mehr Platz fr die Randnotizen
innerhalb des Textbereichs vorzusehen, gibt es nur eine
Mglichkeit dies zu erreichen. Man verzichtet auf die Option
\Option{mpinclude}, verringert nach der Satzspiegelberechnung die
Breite des Textbereichs \Macro{textwidth} und setzt die Breite des
Bereichs der Randnotizen auf den Wert, um den man die Breite des
Textbereichs verringert hat. Leider lsst sich dieses Vorgehen nicht
mit der automatischen Berechnung des \PName{DIV}-Wertes verbinden.
Demgegenber wird \Option{mpinclude} bei
\Option{DIVcalc}\IndexOption{DIVcalc} bercksichtigt.
\end{Explain}
%
\EndIndex{Option}{mpinclude}%
\EndIndex{Option}{mpexclude}%


\begin{Declaration}
  \PName{Wert}\Option{headlines}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{headlines}%
Es ist nun also bekannt, wie man Satzspiegel mit dem
\Package{typearea}-Paket berechnet und wie man dabei angibt, ob der
Kopf oder Fu zum Textkrper oder zum Rand gehrt. Insbesondere fr
den Kopf fehlt aber noch die Angabe, wie hoch er denn eigentlich sein
soll. Hierzu dient die Option \Option{headlines}, der man die Anzahl
der Kopfzeilen voranstellt. Normalerweise arbeitet das
\Package{typearea}-Paket mit 1,25 Kopfzeilen. Dieser Wert stellt einen
Kompromiss dar. Zum einen ist er gro genug, um auch fr eine
unterstrichene Kopfzeile (siehe \autoref{sec:maincls.options})
Platz zu bieten, zum anderen ist er klein genug, um das Randgewicht
nicht zu stark zu verndern, wenn mit einer einfachen, nicht
unterstrichenen Kopfzeile gearbeitet wird. Damit ist der
voreingestellte Wert in den meisten Standardfllen ein guter Wert.
In einigen Fllen will oder muss man aber die Kopfhhe genauer den
tatschlichen Erfordernissen anpassen.

\begin{Example}
  Angenommen es soll ein Text mit einem zweizeiligen Kopf erstellt
  werden. Normalerweise wrde dies dazu fhren, dass auf jeder Seite
  eine Warnung "`\texttt{overfull} \Macro{vbox}"' von {\LaTeX}
  ausgegeben wrde. Um dies zu verhindern, wird das
  \Package{typearea}-Paket angewiesen, einen entsprechenden Satzspiegel
  zu berechnen:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper]{article}
  \usepackage[2.1headlines]{typearea}
\end{verbatim}
\end{small}
  Bei Verwendung einer \KOMAScript-Klasse muss die Option auch wieder
  direkt an die Klasse bergeben werden:
\begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,2.1headlines]{scrartcl}
\end{verbatim}
\end{small}
  Befehle, mit denen dann der Inhalt der zweizeiligen Kopfzeile
  definiert werden kann, sind in \autoref{cha:scrpage} zu finden.
\end{Example}

Bitte beachten Sie unbedingt, dass diese Option bei Verwendung einer
der \KOMAScript-Klassen als Klassenoption bergeben werden muss.
Demgegenber funktioniert dies bei Verwendung einer anderen Klasse
nur, wenn diese Klasse \Package{typearea} explizit untersttzt. Bei
den Standardklassen ist die Option also direkt beim Laden von
\Package{typearea} zu bergeben. Die Verwendung von
\Macro{PassOptionsToPackage} (siehe \cite{latex:clsguide}) vor dem
Laden von \Package{typearea} funktioniert hingegen immer.
%
\EndIndex{Option}{headlines}


\begin{Declaration}
  \Macro{areaset}\OParameter{BCOR}\Parameter{Breite}\Parameter{Hhe}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Cmd}{areaset}%
Bis hier wurde nun eine Menge darber erzhlt, wie man einen guten
oder sogar sehr guten Satzspiegel\Index{Satzspiegel} fr
Standardanwendungen erstellt bzw. wie das
\Package{typearea}-Paket dem Anwender diese Arbeit weitgehend
abnimmt, ihm aber gleichzeitig Mglichkeiten der Einflussnahme
bietet. Es gibt jedoch auch Flle, in denen der Textkrper eine
bestimmte Gre exakt einhalten soll, ohne dass dabei auf gute
Satzspiegelkonstruktion oder auf weitere Nebenbedingungen zu
achten ist. Trotzdem sollen die Rnder so gut wie mglich
verteilt und dabei gegebenenfalls auch eine Bindekorrektur
bercksichtigt werden. Das \Package{typearea}-Paket bietet
hierfr den Befehl \Macro{areaset}, dem man neben der optionalen
Bindekorrektur als Parameter die Breite und Hhe des Textbereichs
bergibt. Die Rnder und deren Verteilung werden dann automatisch
berechnet, wobei gegebenenfalls auch die Paketoptionen
\Option{headinclude}, \Option{headexclude}, sowie
\Option{footinclude} und \Option{footexclude} bercksichtigt
werden.

\begin{Example}
  Angenommen ein Text auf A4-Papier soll genau die Breite von 60
  Zeichen in der Typewriter-Schrift haben und exakt 30 Zeilen je Seite
  besitzen. Dann knnte mit folgender Prambel gearbeitet werden:
\begin{verbatim}
  \documentclass[a4paper,11pt]{article}
  \usepackage{typearea}
  \newlength{\CharsLX}% Breite von 60 Zeichen
  \newlength{\LinesXXX}% Hhe von 30 Zeilen
  \settowidth{\CharsLX}{\texttt{1234567890}}
  \setlength{\CharsLX}{6\CharsLX}
  \setlength{\LinesXXX}{\topskip}
  \addtolength{\LinesXXX}{30\baselineskip}
  \areaset{\CharsLX}{\LinesXXX}
\end{verbatim}

\item Soll stattdessen ein Gedichtband gesetzt werden, bei dem es nur
  darauf ankommt, dass der Textbereich genau quadratisch mit einer
  Seitenlnge von 15\Unit{cm} ist, wobei ein Binderand von
  1\Unit{cm} zu bercksichtigen ist, so kann dies wie folgt
  erreicht werden:
\begin{verbatim}
  \documentclass{gedichte}
  \usepackage{typearea}
  \areaset[1cm]{15cm}{15cm}
\end{verbatim}
\end{Example}
\EndIndex{Cmd}{areaset}


\section{Optionen und Makros zur Auswahl des Papierformats}
\label{sec:typearea.paperTypes}

\Index{Papierformat}%
Die \LaTeX-Standardklassen untersttzen mit
den Optionen \Option{a4paper}, \Option{a5paper}, \Option{b5paper},
\Option{letterpaper}, \Option{legalpaper} und
\Option{executivepaper} die Papierformate A4 und A5 aus der
ISO-A-Reihe, B5 aus der ISO-B-Reihe, sowie die englischen Formate
letter, legal und executive.
\begin{Declaration}
  \Option{letterpaper} \\
  \Option{legalpaper} \\
  \Option{executivepaper} \\
  \Option{a\Var{X}paper} \\
  \Option{b\Var{X}paper} \\
  \Option{c\Var{X}paper} \\
  \Option{d\Var{X}paper} \\
  \Option{landscape} \\
  \Macro{isopaper}\OParameter{Reihe}\Parameter{Formatnummer}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{letterpaper}
\BeginIndex{Option}{legalpaper}
\BeginIndex{Option}{executivepaper}
\BeginIndex{Option}{a0paper}
\BeginIndex{Option}{b0paper}
\BeginIndex{Option}{c0paper}
\BeginIndex{Option}{d0paper}
\BeginIndex{Option}{landscape}
\BeginIndex{Cmd}{isopaper}%
Die drei englischen Formate werden vom \Package{typearea}-Paket in
gleicher Weise untersttzt. Darber hinaus werden jedoch alle Formate
der ISO-A-, ISO-B-, ISO-C- und ISO-D-Reihe durch Ableitung aus den
jeweiligen Grundgren A0, B0, C0 und D0 untersttzt. Diese knnen
ebenfalls direkt durch entsprechende Optionen \Option{a0paper},
\Option{a1paper} usw. ausgewhlt werden. Genau wie bei den
Standardklassen ist es mit dem \Package{typearea}-Paket mglich, durch
zustzliche Verwendung der Paketoption \Option{landscape} das
jeweilige Querformat zu whlen.

Alternativ kann beim \Package{typearea}-Paket die Papiergre mit
Hilfe des Befehls \Macro{isopaper} eingestellt werden. Danach muss
allerdings der Satzspiegel mit Hilfe des Befehls \Macro{typearea} oder
\Macro{areaset} neu berechnet werden. Ich rate deshalb von der
Verwendung des Befehls \Macro{isopaper} ab.

\begin{Example}
  Angenommen, es soll eine Karteikarte im Format ISO-A8 quer bedruckt
  werden. Dabei sollen die Rnder sehr klein gewhlt werden. Auerdem
  wird auf eine Kopf- und eine Fuzeile verzichtet.
\begin{verbatim}
  \documentclass{article}
  \usepackage[headexclude,footexclude,
              a8paper,landscape]{typearea}
  \areaset{7cm}{5cm}
  \pagestyle{empty}
  \begin{document}
  \section*{Papieroptionen}
  letterpaper, legalpaper, executivepaper, a0paper,
  a1paper \dots\ b0paper, b1paper \dots\ c0paper,
  c1paper \dots\ d0paper, d1paper \dots
  \end{document}
\end{verbatim}
\end{Example}

Bitte beachten Sie unbedingt, dass alle \Option{a\Var{X}paper}-,
\Option{b\Var{X}paper}-, \Option{c\Var{X}paper}- und
\Option{d\Var{X}paper}-Optionen mit Ausnahme von \Option{a4paper} und
\Option{a5paper} bei Verwendung einer der \KOMAScript-Klassen als
Klassenoption bergeben werden mssen. Demgegenber funktioniert dies
bei Verwendung einer anderen Klasse nur, wenn diese Klasse
\Package{typearea} explizit untersttzt. Bei den Standardklassen sind
die Optionen also direkt beim Laden von \Package{typearea} zu
bergeben.  Die Verwendung von \Macro{PassOptionsToPackage} (siehe
\cite{latex:clsguide}) vor dem Laden von \Package{typearea}
funktioniert hingegen immer.
%
\EndIndex{Option}{letterpaper}
\EndIndex{Option}{legalpaper}
\EndIndex{Option}{executivepaper}
\EndIndex{Option}{a0paper}
\EndIndex{Option}{b0paper}
\EndIndex{Option}{c0paper}
\EndIndex{Option}{d0paper}
\EndIndex{Option}{landscape}
\EndIndex{Cmd}{isopaper}

\begin{Declaration}
  \Macro{paperwidth}\\
  \Macro{paperheight}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Cmd}{paperwidth}%
\BeginIndex{Cmd}{paperheight}%
Fr besonders exotische Papierformate, die weder durch die oben
angegebenen englischen Formate noch durch eines der Formate der vier
ISO-Reihen abgedeckt sind, knnen direkt die Lngen \Macro{paperwidth}
und \Macro{paperheight} gesetzt werden. Danach muss allerdings der
Satzspiegel fr dieses Format mit einem der Befehle \Macro{typearea}
oder \Macro{areaset} neu berechnet werden.
\begin{Example}
  Angenommen, es soll auf Endlospapier mit den Maen
  \(8\frac{1}{4}\Unit{inch} \times 12\Unit{inch}\) gedruckt werden.
  Dieses Papierformat wird von \Package{typearea} nicht direkt
  untersttzt. Das Papierformat muss daher vor der Berechnung des
  Satzspiegels definiert werden:
\begin{verbatim}
  \documentclass{article}
  \usepackage{typearea}
  \setlength{\paperwidth}{8.25in}
  \setlength{\paperheight}{12in}
  \typearea{1}
\end{verbatim}
\end{Example}
\EndIndex{Cmd}{paperheight}
\EndIndex{Cmd}{paperwidth}

\begin{Declaration}
  \Option{dvips}\\
  \Option{pdftex}\\
  \Option{pagesize}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Option}{dvips}%
\BeginIndex{Option}{pdftex}%
\BeginIndex{Option}{pagesize}%
\begin{Explain}%
  Die oben genannten Mechanismen zur Auswahl des Papierformats haben
  genaugenommen nur insofern einen Einfluss auf die Ausgabe, dass
  gewisse interne {\LaTeX}-Mae so gesetzt werden, dass bestimmte
  Bereiche der Seite, wie Kopf, Textkrper und Fu so angeordnet und
  von \Package{typearea} so berechnet werden, dass sie auf
  entsprechendes Papier ausgedruckt werden knnen. Die Spezifikation
  des DVI-Formats\Index{DVI} sieht aber an keiner Stelle 
  Angaben zum Papierformat
  vor. Wird direkt aus dem DVI-Format in eine Low-Level-Druckersprache
  wie PCL\footnote{PCL ist die Druckersprache, die HP fr seine
    Tinten- und Laserdrucker verwendet.} oder ESC/P2\footnote{ESC/P2
    ist die Druckersprache, die EPSON fr seine Nadel-, Tinten- und
    Laserdrucker benutzt.}  ausgegeben, spielt dies
  normalerweiser keine Rolle, da auch bei diesen Ausgaben der
  0-Bezugspunkt wie bei DVI links oben liegt. Wird aber in Sprachen
  wie PostScript\Index{PostScript} oder PDF\Index{PDF} bersetzt, 
  bei denen der 0-Bezugspunkt an
  anderer Stelle liegt und auerdem das Papierformat in der
  Ausgabedatei angegeben werden kann, so fehlt diese Information in
  der DVI-Datei. Als Lsung des Problems verwendet der entsprechende
  Treiber eine voreingestellte Papiergre, die der Anwender entweder
  per Option oder durch entsprechende Angabe in der {\TeX}-Quelldatei
  verndern kann. Bei Verwendung des DVI-Treibers \File{dvips} kann
  diese Angabe in Form einer \Macro{special}-Anweisung erfolgen. Bei
  {pdf\TeX} werden stattdessen zwei Lngen entsprechend gesetzt.\par
\end{Explain}
Mit der Option \Option{dvips} wird erreicht, dass die Papiergre als
\Macro{special} in die DVI-Datei geschrieben wird. Dieses
\Macro{special} wird beispielsweise von \File{dvips}
ausgewertet. Demgegenber schreibt die Option \Option{pdftex} die
Papiergre am Anfang des Dokuments in die {pdf\TeX}-Seitenregister,
so dass spter beim Betrachten der erzeugten PDF-Datei das korrekte
Format angegeben wird. Die Option \Option{pagesize} verhlt sich
flexibler und verwendet je nachdem, ob eine PDF- oder eine DVI-Datei
ausgegeben wird, den Mechanismus der Option \Option{dvips} oder der
Option \Option{pdftex}.
\begin{Example}
  Angenommen es soll ein Dokument sowohl als DVI-Datei verwendet
  werden, als auch eine Online-Version im PDF-Format erstellt
  werden. Dann knnte die Prambel beispielsweise so beginnen:
  \begin{small}
\begin{verbatim}
  \documentclass{article}
  \usepackage[a4paper,pagesize]{typearea}
\end{verbatim}
  \end{small}
  Wird nun fr die Bearbeitung {pdf\TeX} verwendet \emph{und} die
  PDF-Ausgabe aktiviert, so werden die beiden Gren
  \Macro{pdfpagewidth} und \Macro{pdfpageheight} entsprechend gesetzt.
  Wird jedoch eine DVI-Datei erzeugt -- egal ob mit {\LaTeX} oder
  {pdf\LaTeX} --, so wird ein \Macro{special} an den Anfang dieser
  Datei geschrieben.
\end{Example}\IndexCmd{pdfpagewidth}\IndexCmd{pdfpagehight}
\EndIndex{Option}{dvips}%
\EndIndex{Option}{pdftex}%
\EndIndex{Option}{pagesize}%


\section{Kleinigkeiten ohne direkten Bezug zum Satzspiegel}
\label{sec:typearea.else}

\begin{Declaration}
  \Macro{ifpdfoutput}\Parameter{Dann-Teil}\Parameter{Sonst-Teil}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Cmd}{ifpdfoutput}%
Manchmal ist es wnschenswert, in einem Dokument abhngig vom
Ausgabeformat bestimmte Dinge anders zu machen. Normalerweise
verwendet {\TeX} das Ausgabeformat DVI. Mit {pdf\TeX} ist aber die
Wahlmglichkeit hinzugekommen, statt einer DVI-Datei eine PDF-Datei
direkt zu erzeugen. Der Befehl \Macro{ifpdfoutput} stellt eine
Verzweigung dar. Wurde die PDF-Ausgabe aktiviert, so wird der
\PName{Dann-Teil} ausgefhrt. Wurde die PDF-Ausgabe nicht aktiviert
oder wird berhaupt kein {pdf\TeX} verwendet, so wird der
\PName{Sonst-Teil} ausgefhrt.
\begin{Example}
  Bekanntlich gibt {pdf\LaTeX} in ebenfalls eine DVI-Datei an Stelle
  einer PDF-Datei aus, wenn der Zhler \Macro{pdfoutput} auf 0 gesetzt
  ist.  Nur bei einem von 0 verschiedenen Wert wird eine PDF-Datei
  ausgegeben.  Da andererseits \Macro{pdfoutput} unbekannt ist, wenn
  {\LaTeX} statt {pdf\LaTeX} verwendet wird, kann man
  \Macro{pdfoutput} auch nicht einfach generell auf 0 setzen, um
  DVI-Ausgabe zu erhalten. Eine einfache Lsung ist folgende Zeile:
  \begin{small}
\begin{verbatim}
  \ifpdfoutput{\pdfoutput=0}{}
\end{verbatim}
  \end{small}
  brigens setzten manche Pakete \Macro{pdfoutput} einfach auf 1,
  sobald der Zhler existiert. In einigen Fllen ist das aber gar
  nicht erwnscht. Auch dann kann obige Zeile nach dem Laden des
  entsprechenden Pakets hilfreich sein. Selbstverstndlich muss dafr
  das \Package{typearea}-Paket geladen sein. Eine Kombination mit der
  Anweisung \Macro{AfterPackage}\IndexCmd{AfterPackage} des
  \Package{scrlfile}-Paketes ist ebenfalls mglich (siehe dazu
  \autoref{cha:scrlfile}).
\end{Example}\IndexCmd{pdfoutput}
\EndIndex{Cmd}{ifpdfoutput}

\section{Lokale Einstellungen durch die Datei \File{typearea.cfg}}
\label{sec:typearea.cfg}
\BeginIndex{File}{typearea.cfg}%
Noch vor der Abarbeitung der Paketoptionen prft \Package{typearea},
ob eine Datei \File{typearea.cfg} existiert und ldt diese
gegebenenfalls. Es ist daher mglich, in dieser Konfigurationsdatei
beispielsweise zustzliche Optionen fr weitere Papierformate zu
definieren.

\begin{Declaration}
  \Macro{SetDIVList}\Parameter{Liste}
\end{Declaration}%
\BeginIndex{Cmd}{SetDIVList}%
\begin{Explain}%
Ebenfalls zur Verwendung in dieser Konfigurationsdatei war
ursprnglich der Befehl \Macro{SetDIVList} vorgesehen.  Bevor die
Option \Option{DIVcalc} existierte, war dies die einzige Mglichkeit,
fr unterschiedliche Schriftgren und Papierformate unterschiedliche
Voreinstellungen fr den \Var{DIV}-Wert zu definieren. Die Liste
besteht dabei aus einer Reihe von Werten in geschweiften Klammern. Der
Wert ganz links ist fr die Schriftgre 10\Unit{pt}, der nchste
fr 11\Unit{pt}, der dritte fr 12\Unit{pt} usw. vorgesehen.
Wird keine Liste mit \Macro{SetDIVList} gesetzt, so entspricht dies
\Macro{SetDIVList}%
\PParameter{\PParameter{8}\PParameter{10}\PParameter{12}}.
Ist fr eine Schriftgre kein Standardwert gesetzt, so wird
stattdessen 10 verwendet.\par
\end{Explain}

Dieser Befehl sollte nicht mehr verwendet werden. Stattdessen wird
empfohlen, einen gnstigen Satzspiegel automatisch berechnen zu lassen
(siehe \autoref{sec:typearea.options}).
%
\EndIndex{Cmd}{SetDIVList}

%
\EndIndex{File}{typearea.cfg}


\section{Tipps}
\label{sec:typearea.tips}
\begin{Explain}
  Insbesondere fr die Erstellung von schriftlichen Arbeiten whrend
  des Studiums findet man hufig Vorschriften, die einer
  typografischen Begutachtung nicht nur in keinster Weise standhalten,
  sondern massiv gegen alle Regeln der Typografie verstoen. Ursache
  fr solche Regeln ist oft typografische Inkompetenz
  derjenigen, die sie herausgeben. Manchmal ist die Ursache auch im
  Ausgangspunkt begrndet, nmlich der Schreibmaschine. Mit einer
  Schreibmaschine oder einer Textverarbeitung von 1980 ist es ohne
  erheblichen Aufwand kaum mglich, typografisch perfekte Ergebnisse
  zu erzielen. Also wurden einst Vorschriften erlassen, die leicht
  erfllbar schienen und dem Korrektor trotzdem entgegen kommen. Dazu
  zhlen dann Randeinstellungen, die fr einseitigen Druck mit einer
  Schreibmaschine zu brauchbaren Zeilenlngen fhren. Um nicht extrem
  kurze Zeilen zu erhalten, die durch Flattersatz zudem verschlimmert
  werden, werden die Rnder schmal gehalten und fr Korrekturen
  stattdessen ein groer Durchschuss in Form von eineinhalbzeiligem
  Satz vorgeschrieben.  Bevor moderne Textverarbeitungssysteme
  verfgbar wurden, wre -- auer mit {\TeX} -- einzeiliger Satz die
  einzige Alternative gewesen. Dabei wre dann selbst das Anbringen
  von Korrekturzeichen schwierig geworden. Als die Verwendung von
  Computern fr die Erstellung schriftlicher Arbeiten blicher wurde,
  hat sich manches Mal auch der Spieltrieb des einen oder anderen
  Studenten gezeigt, der durch Verwendung einer Schmuckschrift seine
  Arbeit aufpeppen und so eine bessere Note mit weniger Einsatz
  herausschinden wollte.  Nicht bedacht hat er dabei, dass solche
  Schriften schlechter zu lesen und deshalb fr den Zweck ungeeignet
  sind. Damit hielten zwei Brotschriften Einzug in die Vorschriften,
  die weder zusammenpassen noch im Falle von Times wirklich gut
  geeignet sind. Times ist eine relativ enge Schrift, die Anfang des
  20.~Jahrhunderts speziell fr schmale Spalten im englischen
  Zeitungssatz entworfen wurde. In modernen Schnitten ist dies etwas
  entschrft. Dennoch passt die hufig vorgeschriebene Times meist
  nicht zu den gleichzeitig gegebenen Randvorgaben.

  {\LaTeX} setzt bereits von sich aus mit ausreichendem Durchschuss.
  Gleichzeitig sind die Rnder bei sinnvollen Zeilenlngen gro
  genug, um Platz fr Korrekturen zu bieten. Dabei wirkt die Seite
  trotz einer Flle von Text grozgig angelegt.
% Bedarfsteil um den Seitenumbruch zu verbessern:
%  Bei Verwendung von
%  \Package{typearea} wird dies eher noch verstrkt. Dies gilt
%  insbesondere dann, wenn die Berechnung der Zeilenlnge ebenfalls
%  \Package{typearea} berlassen oder nur geringfgig davon abgewichen
%  wird. Fr Schriftarten, die empfindlich auf lange Zeilen reagieren,
%  kann der Textkrper auerdem sehr leicht schmaler gewhlt werden.

  Oft sind die typografisch mehr als fragwrdigen
  Satzvorschriften mit {\LaTeX} auch auerodentlich schwierig
  umzusetzen. So kann eine feste Anzahl von "`Anschlgen"' nur dann
  eingehalten werden, wenn keine proportionale Schrift verwendet wird.
  Es gibt nur wenig gute nichtproportionale Schriften. Kaum ein Text,
  der mit einer derartigen Schrift gesetzt ist, wirkt wirklich gut. So
  wird hufig versucht, durch ausladende Serifen beispielsweise beim
  kleinen "`i"' oder "`l"' die unterschiedliche Breite der Zeichen
  auszugleichen. Dies kann nicht funktionieren. Im Ergebnis wirkt der
  Text unruhig und zerrissen. Auerdem vertrgt sich eine solche
  Schrift kaum mit dem im deutschen Sprachraum blichen und allgemein
  vorzuziehenden Blocksatz. Gewisse Vorgaben knnen daher bei
  Verwendung von {\LaTeX} nur ignoriert oder grozgig ausgelegt
  werden, etwa indem man "`60~Anschlge pro Zeile"' nicht als feste,
  sondern als durchschnittliche oder maximale Angabe interpretiert.
  \par
\end{Explain}

Wie ausgefhrt, sind Satzvorschriften meist dazu gedacht, ein
brauchbares Ergebnis zu erhalten, auch wenn der Ausfhrende selbst
nicht wei, was dabei zu beachten ist. Brauchbar bedeutet hufig:
lesbar und korrigierbar. Nach meiner Auf"|fassung wird ein mit
{\LaTeX} und dem \Package{typearea}-Paket gesetzter Text bezglich
des Satzspiegels diesen Anforderungen von vornherein gerecht. Wenn Sie
also mit Vorschriften konfrontiert sind, die offensichtlich erheblich
davon abweichen, so empfehle ich, dem Betreuer einen Textauszug
vorzulegen und nachzufragen, ob es gestattet ist, die Arbeit trotz der
Abweichungen in dieser Form zu liefern. Gegebenenfalls kann durch
Vernderung der Option \Option{DIV} der Satzspiegel moderat angepasst
werden. Von der Verwendung von \Macro{areaset} zu diesem Zweck rate
ich jedoch ab. Schlimmstenfalls verwenden Sie das nicht zu
{\KOMAScript} gehrende \Package{geometry}-Paket (siehe
\cite{package:geometry}) oder verndern Sie die Satzspiegelparameter
von {\LaTeX} selbst. Die von \Package{typearea} ermittelten Werte
finden Sie in der \File{log}-Datei Ihres Dokuments.  Damit sollten
moderate Anpassungen mglich sein. Achten Sie jedoch unbedingt darauf,
dass die Proportionen des Textbereichs mit denen der Seite unter
Bercksichtigung der Bindekorrektur annhernd bereinstimmen.

Sollte es unbedingt erforderlich sein, den Text eineinhalbzeilig
zu setzen, so definieren Sie keinesfalls \Macro{baselinestretch}
um. Dieses Vorgehen wird zwar allzu hufig empfohlen, ist aber
seit der Einfhrung von {\LaTeXe} im Jahre 1994 obsolet.
Verwenden Sie schlimmstenfalls den Befehl \Macro{linespread}. Ich
empfehle das Paket \Package{setspace},\IndexPackage{setspace} das
nicht zu {\KOMAScript} gehrt (siehe \cite{package:setspace}).
Auch sollten Sie \Package{typearea} nach der Umstellung des
Zeilenabstandes den Satzspiegel fr diesen Abstand berechnen
lassen jedoch fr den Titel, besser auch fr die Verzeichnisse --
sowie das Literaturverzeichnis und den Index -- wieder auf
normalen Satz umschalten. Das \Package{setspace}-Paket bietet
dafr eine spezielle Umgebung und eigene Befehle.

Das \Package{typearea}-Paket berechnet auch bei der Option
\Option{DIVcalc} einen sehr grozgigen Textbereich. Viele
konservative Typografen werden feststellen, dass die resultierende
Zeilenlnge noch zu gro ist. Der berechnete \Var{DIV}-Wert ist
ebenfalls in der \File{log}-Datei zum jeweiligen Dokument zu
finden. Sie knnen also leicht nach dem ersten \LaTeX-Lauf einen
kleineren Wert whlen.

Nicht selten wird mir die Frage gestellt, warum ich eigentlich
kapitelweise auf einer Satzspiegelberechnung herumreite, whrend es
sehr viel einfacher wre, nur ein Paket zur Verfgung zu stellen, mit
dem man die Rnder wie bei einer Textverarbeitung einstellen kann.
Oft wird auch behauptet, ein solches Paket wre ohnehin die bessere
Lsung, da jeder selbst wisse, wie gute Rnder zu whlen seien, und
die Rnder von {\KOMAScript} wren ohnehin nicht gut. Ich erlaube mir
zum Abschluss dieses Kapitels ein passendes Zitat aus
\cite{TYPO:ErsteHilfe}:
\begin{quote}
  \textsl{Das Selbermachen ist lngst blich, die Ergebnisse oft
    fragwrdig, weil Laien-Typografen nicht sehen, was nicht stimmt
    und nicht wissen knnen, worauf es ankommt. So gewhnt man sich an
    falsche und schlechte Typografie.} [\dots] \textsl{Jetzt knnte der
    Einwand kommen, Typografie sei doch Geschmacksache. Wenn es um
    Dekoration ginge, knnte man das Argument vielleicht gelten
    lassen, da es aber bei Typografie in erster Linie um Information
    geht, knnen Fehler nicht nur stren, sondern sogar Schaden
    anrichten.}
\end{quote}

\section{Autoren}
\label{sec:typearea.authors}
Die folgenden Autoren waren an diesem Kapitel beteiligt oder haben die
Vorlage dafr geliefert.
\begin{itemize}
\item Frank Neukam
\item \textbf{Markus Kohm} \TextEMail{Markus.Kohm@gmx.de}
\item Axel Sommerfeldt
\end{itemize}

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%%% End: